verschiedenste Gedanken meiner selbst.
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-------------“Ich tausche Macht gegen Freiheit” hat er zu seinem Abschied aus seinen Ämtern gesagt.
Find ich bemerkenswert.
Daumen hoch.
Wir haben ja grade ne Zeit, wo wieder überall von Politik gesprochen wird.
Nun ja.
Ich komme (politisch gesehen) aus einem eher links-orientiertem Lager..
früher fand ich den DDR-Sozialismus eigentlich ganz toll und war sauer,
als dann die DDR einfach für ein paar Bananen und Westschokolade und so genannte “Reisefreiheit” verkauft wurde. (Nun kann jeder überallhin reisen.. vorausgesetzt man hat das Geld dazu.)
(Vorweg-Antwort auf mögliche Frage: Nein. Aus jetziger Sicht finde ich scheiße, wie es lief in der DDR. Es war halt ne Art von totalitärem System … aber: leben wir heute nicht auch in einem “totalitärem System”? Der Diktator heißt nun Mammon. Es haben diejenigen die Macht, die am meisten über diesen Götzen verfügen können.)
Jedenfalls..
irgendwann bin ich Christ geworden.
Theologisch gesehen bin ich eigentlich Vertreter des “konservativen Lagers”.
Trotzdem hat sich an meinen politischen Einstellungen nicht viel getan. Außer, dass Gott dazukommt. (was mich übrigens eher noch weiter in linksorientierte Gesinnungen treibt..)
Nun ja.
Anfangs (das heißt, als “Babychrist”) dachte ich, als echter Christ muss man “links” sein.
Das heißt, wenn ich mir verschiedene Wertde der Bibel und des Christentumes anschaue, stelle ich fest, dass sich das am ehesten mit Ideologien der Linken deckt.
Später dann entdeckte ich mehr und mehr Christen.. und mehr und mehr Linke.
Ich war dann erstma ne Weile schockiert.
“Wie kann man als Christ CDU wählen müssen?”
“Wie kann man als Linker “bibeltreue” Christen hassen müssen?”
Später dann merkte ich, dass das irgendwie der Normalfall ist.. was viele Ursachen (auch geschichtliche) hat, und was ich einfach tieftraurig finde.
Aber:
wie geht das nun?
wie kann ich einerseits “konservativ” und andererseits “libertär” sein? (Oder kurz: warum sitz ich immer zwischen den Stühlen?)
Beide Worte mal in umgangssprachlichen Sinne verstanden..
“Konservativ” bedeutet, platt gesagt, das “Festhalten an unveränderlichen Werten”, das “Aufrechterhalten des Status quo”, das “Bleiben beim Alten”.
“Libertär” bedeutet, ebenso platt gesagt, die “Freiheit des Einzelnen” als höchster Wert, sträubt sich gegen das “Bleiben beim Alten” und ist ständig auf der Suche nach neuen genialen Wegen.
Man mag so wenig wie möglich irgendwie “von oben” bestimmt werden.
(Die genaue Definition beider Begriffe ist unglaublich komplex und kompliziert..)
Also:
Folgende Erklärung habe ich für mich gefunden:
Es ist für mich legitim, theologisch konservativ zu sein.
Denn mein Glaube beruht auf der Bibel und auf der Beziehung zu Gott.
Die Bibel ändert sich nicht, und Gott ist auch derselbe gestern und heute und in alle Ewigkeit.
Jesus ist mein Fundament.
“Feste Werte” also.
Gesellschaft (Def.”politisch”=”alles, was sich auf die Gesellschaft auswirkt”)
ist allerdings alles andere als ein fester Wert.
Die Bedingungen ändern sich ständig und sind nie an zwei verschiedenen Punkten die selben.
Eigentlich kann man hier gar nicht nach “Schema F” verfahren.
Ich bin dazu gezwungen nicht-konservativ zu denken und zu handeln, da ich ansonsten mir und anderen Gewalt antun würde.
Ergo:
Geht doch.. theologisch halbwegs konservativ und politisch libertär ist kein Widerspruch.
Trotzdem:
1.) Es gibt viele Christen, die theologisch konservativ sind und deshalb denken, auch politisch konservativ sein zu müssen.. und z.B. CDU oder PBC wählen zu müssen. (Deren “Politik” beschränkt sich dann meistens auf die Themen “Kontra-Abtreibung”, “Kontra-Homosexualität”, manchmal noch “Pro-Israel” .. ach, und “Gottesbezug im GG bzw. der EU-Verfassung”.)
2.) es gibt viele Christen, die politisch libertär sind und diesen Maßstab auch an die Theologie anlegen und daher auch nicht akzeptieren können, dass Gott (als einer “von oben”) über sie regiert. (Deren “Evangelium” beschränkt sich dann oft auf “Seid nett zueinander!”)
3.) auch ich muss aufpassen, dass ich diese beiden “Brillen” nicht miteinander verwechsel.
Generell muss man sich seine Brille(n) genau ankucken und sie genau kennen.. damit man wirlich richtig sieht… oder damit man wenigsten weiß, was man wahrscheinblich falsch sehen wird.. oder so ähnlich … damit man weiß, “warum sehe ich etwas so, wie ich es sehe”.
4.) ich sitze oft zwischen den Stühlen. Blutenden Herzens.
PS.: lesenswerte Lektüre: Karl Barth. “Christengemeinde und Bürgergemeinde”
PPS.: Seid nett zueinander!
!solidaridad de pecadores!
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wichtige Ergänzung:
man lese bitte auch storchs Kommentar und meine Antwort darauf.
…hätte nie gedacht, dass es auch ma so eine umgekehrte Entwicklung gibt..
Ich kenn andere Programme, die anfangs kostenlos (z.B. babylon) (und vielleicht sogar Open Source, z.B. tuxracer) waren,
die aber in späteren Versionen auf einmal Lizenzgebühr kosten bzw. zu adware werden..
Bei Opera scheints umgekehrt zu sein..
..erst die Registrierschlüssel-Verschenk-Aktion..
..nun gibts Version 8.5 ganz kostenlos und werbefrei.
siehe http://www.opera.com
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