Michas Schraubereien

verschiedenste Gedanken meiner selbst.

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5 .März 2007

Ungdomshuset - Solidaritätserklärung

by @ 15:57. Filed under Aktion, Kapitalismuskritik, politisches..., ärgerliches

Text eingeschränkt lizensiert unter Creative Commons-Lizenz Creative Commons License

Am 1. März wurde in Kopenhagen das Ungdomshuset (deutsch: “Jugendhaus”) gewaltsam von der dänischen Polizei geräumt.
Näheres zu diesem Haus siehe Ungdomshuset(wikipedia).

Das Haus wurde ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Hier fanden nicht unbedeutende Treffen der Arbeiterbewegung statt.
Na ja - irgendwann stand es leer, und 1982 wurde es besetzt.

Die Nutzer des Hauses konnten sich mit der Stadt Kopenhagen darauf einigen, dass sie das Haus nutzen können und dass die Stadt das Haus nicht verkaufen würde.
Genau das geschah aber in den späten 90ern.
Eine Aktiengesellschaft “Human A/S” erwarb das Haus.
Die Sekte Faderhuset (deutsch: “Vaterhaus”) wiederum kaufte die Aktienmehrheit an Human A/S und wurde somit Eigentümer des Ungdomshuset.
Sie wollen da irgend son christliches Zentrum draus machen.

Nachdem es jahrelang Streitigkeiten gab, wurde das Ungdomshuset am 1. März von der Polizei geräumt - nun beginnen die Abrißarbeiten.
(aktuelle Meldungen finden sich unter anderm auf dem deutschsprachigen Ungdomshuset-Blog
Tolle Wurst….

Ich als Bewohner der HM26 erkläre hiermit meine Solidarität mit den (Ex-)Nutzern des Ungdomshuset.
Ich verurteile sowohl das Verhalten der Sekte Faderhuset als auch die Durchsetzung der Räumung durch den Staat Dänemark.
Ich verurteile des weiteren jegliche staatliche Repression - nicht nur in Bezug auf Dänemark, sondern weltweit - nicht nur in Bezug auf das Ungdomshuset sondern in Bezug auf sämtliche Freiräume - nicht nur in Bezug auf Freiräume sondern überhaupt und generell!
Freiräume verteidigen! Sekten zum Teufel jagen! (s.a. 1. Kor 5,5)
Ya Basta - es reicht!
Wer Wind sät wird Sturm ernten!

Wer mag kann hierzu gerne seinen Senf loswerden … oder/und seine/ihre Solidarität bekunden

PS.: passende Musik: John Rolodex - Fuck the system vol. 2 (mp3) (derber Drum’n'Bass, 1h 13min Spieldauer, 67MB)

(hab ja früher schon mal was darüber geschrieben)

Update: schraubereien.de jetzt mit Trauerflor - allerdings benötigt der Code von dort noch eine kleine Korrektur: vor und nach dem /*< ![CDATA[*/ jeweils noch einen Zeilenumbruch - fertich.
Ich lass das drauf bis mind. zum 8.März, Internationaler Frauentag.
Jener wurde 1910 in eben jenem Haus beschlossen.

33 Responses to “Ungdomshuset - Solidaritätserklärung”

  1. klaus Says:

    hm… ich versteh trotzdem nicht was das problem ist. die szene hat ja das haus ein paar jahre lang verwendet und hatten dort ihren freiraum - wird eh zeit was neues zu suchen. autark (unabhängig vom system) leben kann man dort sowieso nicht, dafür wäre ein bauernhof brauchbarer. so what.

  2. Micha Says:

    du verstehst nicht, wo das Problem ist ??? ! ???

  3. Martin Says:

    Hi Micha,

    woher hast du die Info das “Faderhuset” eine
    Sekte ist? Ich bin bisher nur auf Antifa-Indymedia etc.
    Webseiten gelangt, welche ich nicht als zuverlässige
    Quellen bezeichnen würde (bei denen sind auch die
    Jesusfreaks ne Sekte…). Bisher ist in öffentlichen
    Medien nirgendwo die Rede von einer Sekte.
    Gib mal die Info durch. Danke.

    Martin

  4. Micha Says:

    Die mainstream-Medien waren fairerweise vorsichtig.
    Aber wenn andere Kopenhagener Freikirchen, welche als solche ebenfalls schnell mal als Sekte bezeichnet werden, Faderhuset als Sekte bezeichnen (oder zumindest erhebliche Vorbehalte gegenüber Faderhuset haben), dann ist das für mich ausreichend um Faderhuset als Sekte abzustempeln.
    Zumal: an den Früchten kann mans ja erkennen.

  5. Micha Says:

    …wenn faderhuset lediglich ne christliche Gemeinde wären, wäre für mich die Sache übrigens noch schlimmer.
    So kann ich mich jedenfalls leichter distanzieren von denen.

  6. klaus Says:

    @micha: naja hab schon selbst leut gehabt, die sich in das von mir aufgebaute nest gesetzt und es verwüstet haben - und dann schulterzuckend weitergewandert sind. und wenn ich mein auto herborg und sag, zu dem zeitpunkt brauch ich es weil ich einen termin hab, und dann bekomm ich es mehrere stunden zu spät zurück mit der begründung, es war grad so schön im grünen… mit der mentalität kann ich nicht.

  7. Micha Says:

    na - aber genau das machen doch die Faderhuset-Leute.
    Setzen sich in ein von anderen gebautes Nest und verwüsten es.

    Zumal ich es absolut nicht verstehe was das soll.
    Erst das Haus kaufen, dann fetstellen dass man es nich so einfach übernehmen kann. Dann räumen lassen, dann abreißen lassen.
    So nach dem Motto “wnn wir nich reinkönnen, dann auch niemand anderes”?

    Die Stadt Kopenhagen hat sich da jedenfalls ein schönes Kuckucksei gelegt.
    Wetten dass z.B. die Einnahmen der Stadt durch den Verkauf des Hauses zu den Kosten für die ganzen Polizeieinsätze in keinem Verhältnis stehen?
    Zumal es Proteste europaweit gibt. Guckt doch einfach mal auf indymedia rein…

    Kleiner nicht unwesentlicher Nebeneffekt: ich freu mich schon auf zuküntige eventuelle Gespräche mit Leuten aus der skandinavischen linken Szene (und auch norddeutsche Szene .. oder überhaupt vermutlich) …. wenn die rausfinden dass ich Christ bin wirds vermutlich lustig…
    Hab ganz schön Wut auf die Leute von Faderhuset. Würde gerne mal auf Tuchfühlung gehen….

  8. Björn Says:

    Wer Wind sät wird Sturm ernten.

    -wohl wahr.

  9. Martin Says:

    @Micha
    ich kann da objektiv keine schlechten Früchte
    erkennen. Die haben halt ein Grundstück gekauft
    wie jeder andere auf unserer Erde sich ein
    Grundstück kaufen kann was zum Verkauf angeboten wird.

    Nun fordern sie ihr gutes Recht ein mit dem Grundstück,
    was nach dem Gesetz rechtmäßig ihnen gehört, machen zu
    können was sie wollen. Find ich total OK und sauber.

    Ich würd hier einfach mal behaupten das wenn dieses Haus
    ein paar Nazis ihren Club gehabt hätten.
    Die Stadt aber hätte das Haus dann an ein paar Christen wie z.B. die Gemeinde Faderhuset verkauft und die Nazis würden jetzt da rausfliegen. Dann wären sie die Helden! Überall sogar auf Indymedia und antifa.de …

    Wie du merkst versteh ich das Problem überhaupt nicht.
    Die Stadt Kopenhagen stellt den Leutchen ein Haus zur
    verfügung und die können es ne weile nutzen sogar über
    2 Jahrzehnte das ist doch echt geil.
    Man muss auch wissen das dieses Haus keiner von den
    Leutchen gebaut hat oder er irgendjemand von den Leutchen
    dieses Grundstück erworben hat. Keiner von den letzten
    Bewohnern hat auch nur im geringsten das Recht zu sagen
    “das ist mein Haus”.

    Ich find Freiräume echt cool und unterstützenswert
    aber dann sollte jeder eigene Freiräume bauen.
    Ich find es cool wenn man sich über alternative
    Lebensweisen gedanken macht. Aber dann sollte man
    selbst anfangen was zu tun, nicht über den Staat
    meckern und dann Harz4 abholen.
    Eigene Häuser bauen/kaufen oder Grundstücker
    erwerben, pachten etc. Selbst gedanken machen wie
    ein anderer Lebenstil möglich ist. Kommunen/Klöster/
    Wagenburg usw. es gibt ja schon verschiedene Ansätze.

    Also selber machen nicht irgendwo reinsetzten
    was einen nicht gehört, denn sonst ist es kein Freiraum.

  10. Micha Says:

    @martin:
    tja …. wenns so einfach wäre… das Ganze ist allerdings sehr komplex.

    Jedenfalls finde ich es äußerst merkwürdig, wenn die Faderhuset-Leute ausgerechnet dieses haus kaufen müssen.
    Die haben ja einigen Aufwand drauf verwendet das Hau zu erhalten.
    AFAIK haben sie erst versucht, es direkt von der Stadt zu kaufen. Die waren aber (zurecht) skeptisch. Dann hatte es jene dubiose Aktiengesellschaft gekauft. Und dann wurde die AG von Faderhuset gekauft. Äußerst dubios.

    Is ja nicht so, dass da ne Katze im Sack gekauft wurde - wirklich nicht!
    Zumal die Stadt Kopenhagen ihre Abmachung brach, das Haus nicht zu verkaufen.

    Wenn die Sekte ein Zentrum braucht hätten sie sich was anderes suchen können/sollen.

    Das wäre ungefähr so, wie wenn sich ne schräge Leipziger Chari-Gemeinde z.B. die Gießerstraße oder das Conne-Island auf seltsamen Wegen aneignen würde um sie dann räumen und abreißen zu lassen.

    Nazi-Schuppen gehören natürlich abgerissen….
    Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen.
    Da hätte der Staat vermutlich auch starke Unterstützung durch die linke(n) Szene(n).

  11. Micha Says:

    Jedenfalls is die ganze Geschichte albern.

    Autonome und andere sollte man in Ruhe lassen sonst wirds teuer.
    Das hat eigentlich auch schon die Räumung der Bambule-Wagenburg in HH gezeigt. Wird in Kopenhagen vermutlich ähnlich werden. ca. ein jahr lang jede Woche action…

    Und dadurch dass man ein besetztes haus räumt und abreißt zerschlägt man nicht die unliebsame Szene - sondern man macht sie richtig aufmüpfig. Wer gerne in Wespennester sticht muss sich dabei der Konsequenzen bewußt sein! JAWOLL!!!

  12. Micha Says:

    An die Theologen:
    Kann mich nicht daran erinnern irgendwann mal was drüber gelesen zu haben, dass Jesus mit der römischen Besatzungsmacht kollaborierte um gegen Zeloten-Hochburgen vorzugehen. Bevor ihr irgendwas bibelstellen-begründetes kommentiert, fresst das erstma!

  13. Micha Says:

    Das Haus hat keiner von den leuten gebaut. Richtig. Die Stadt hats aber auch nich gebaut. Es wurde anscheinend von der damaligen dänischen Arbeiterbewegung erbaut. Mal nebenbei erwähnt… wenn ich den Wikipedia-Artikel richtig verstehe so wurde in diesem Haus z.B. der Internationale Frauentag (8.März) beschlossen.

  14. klaus Says:

    @Micha > Autonome und andere sollte man in Ruhe lassen sonst wirds teuer

    Das ist albern. Unrecht wird dadurch nicht Recht nur weil es “teuer” wird.

  15. Martin Says:

    Der Staat die Besatzungsmacht :-) was soll man
    dazu sagen …

    Wusste garnicht das sich Autonome und Punks in
    einer Linie mit der Arbeiterbewegung sehen.

    Man bastelt sich das ganze eben so wie man es
    gerade braucht. Meine Welt is es nicht mehr.

  16. Micha Says:

    wie gesagt: wenn die diskussion so einfach wär…..

  17. chrisse Says:

    Ich denke aber, dass das Ungdomshuset gerade durch seine Geschichte beachtlich ist, welches Haus hat sonst Lenin, Zetkin und Luxemburg als Gäste gehabt? (ganz interessant: http://de.wikipedia.org/wiki/Ungdomshuset). Und das wurde jetzt abgerissen, trotz das es ein Denkmal war!
    Ich weiß nicht, was da alles los war, aber kann eine christliche oder was auch immer für eine Gemeinde nicht das Gespräch suchen. Und warum muss man denn gerade so ein Haus kaufen!?!
    Vielleicht müsste man die ganze Geschichte eher aus der Nähe kennen, aber ich verstehe nicht, was die Gemeinde da gemacht hat. Wenn man das alles auf Wikipedia liest, dann ist die Geschichte wirklich seltsam.
    Und als nächstes nuss man ja aber auch verstehen, woher der Wind kommt. Es war nämlich nicht die neue dänische Regierung, die das Ungdomshuset so lange stehen lassen hat. Die ist nämlich äußerst konservativ. Den Leuten aus dem Haus war zusätzlich früher versprochen worden, dass das Haus nicht verkauft werden würde.

    Chrisse

  18. chrisse Says:

    ach ja, den wiki-link gab es schon

  19. tee Says:

    also martin, zu:
    “ich find freiräume echt cool und unterstützenswert
    aber dann sollte jeder eigene freiräume bauen.”
    sowie den rest deines bullshits:
    wo sollen deine gelobten freiräume denn herkommen? häuser stehen leer, werden logischerweise besetzt und endlich genutzt.
    du lebst sicher auch in einer wohnung. wenn wer anderes die -wie auch immer- erwerben und dich rausschmeissen würde, obwohl du da schon ewig und zufrieden wohnst, was würdest du tun? wahrscheinlich einkacken und wegziehen. mehr miete für weniger und schlechtere wohnung bezahlen. und dich auch noch bedanken…
    COOL!

    ganz abgesehen von der gesamtpolitischen relevanz … autonome und punks haben mit der arbeiterbewegung mehr gemeinsam als du mit antifa!!!

  20. Micha Says:

    Dass sich die Leute vom Ungdomshuset nicht so einfach die Butter vom Brot nehmen werden lassen war ja klar.

  21. anja Says:

    “Wenn die Sekte ein Zentrum braucht hätten sie sich was anderes suchen können/sollen.”
    vor allem was denken die denn was passiert, wenn man in christiania erstmal ein gemeindehaus neu baut - viele neue anhänger???

    wenn ihr nicht schon genug habt: http://ungeren.wordpress.com/2007/03/06/ticker-dienstag-0603/#more-68

    “12:52
    Ruth Evensen hat Sonntag eine �Siegesrede� vor der Gemeinde im Faderhuset gehalten.

    Ein Studierender aus dem Roskilde Universitätscenter war vor Ort und hat einen Bericht über den Vortrag in seinen Blog geschrieben.

    Ruth Evensen sagte u.A. dass die Jugendlichen in Nørrebro von Dämonen besetzt sind, aber dass Gott jetzt über Satan siegt. Der nächste Schritt ist Homosexualität, Pädofili, Pornografie, Abtreibung und satanisches Spielzeug zu bekämpfen.

    Eine Übersetzung ist in Arbeit, so lange gibt es hier das Original in dänisch:

    Lies Jeppe Kapells Bericht”

    schade, dass ich kein dänisch kann…
    war anfang dezember sandra und john in christiania besuchen (deutschland zu gast bei freunden - jf nord) und wir haben die gelöschert, wie das alles funktioniert und ich glaub, das war erst der anfang, im sommer gehts da richtig ab… finds schon jetzt traurig und gruselig.

  22. Micha Says:

    Augenzeugenbericht zu Ruth Evensens Siegesrede

    Noch Fragen bezüglich “Sekte”? Bzw. “sehr sehr seltsame Gemeinde”?
    Also ich nich….

  23. stan Says:

    @micha… übel, sehr sehr übel. Wenn ich das so lese (den von dir verlinkten text) dann bin ich kein christ mehr als mit diesen menschen auf eine stufe gestellt zu werden. schade daß ich kein kreuz mehr am hals trage, denn dann könnt ich wie in schlechten amerikanischen filmen diese, meine “dienstmarke” emotionsgeladen von meinem hals reißen und wegwerfen. Solange Jesus zu solch einer menschenverachtenden Handlung mißbraucht wird, solange werd ich mein “Christsein” verleugnen … zum Glück kann ich Jesus ja trotzdem folgen.

  24. Micha Says:

    Ich machs andersrum.
    Gerade WEIL ich Christ bin muss ich mich von denen distanzieren.
    Sehr geil is übrigens der Kommentar von “Gott” unter dem verlinkten Augenzeugenbericht. Amen dazu!

  25. Micha Says:

    Christen bauen immer mal scheiße. Seit eh und je. Wenn ich wegen sowas mein Christsein verleugnen würde, müsste ich es stets verleugnen. Tu ich aber nicht! Im Gegenteil!

  26. chrisse Says:

    Mmmmmmhhhhh … naja, man könnte ja dann auch für das Faderhuset beten, oder?

  27. Micha Says:

    Klar. Logisch.

    Hoffe die Faderhuset-Leute bekommen ma langsam (eher schnell! aber plötzlich!) nen Schnall von dem was die grade tun und fühlen sich nicht in ne Märtyrer.Rolle gedrängt.

    Nun - ich fühle mich zum Handeln gedrängt.

  28. stan Says:

    @Micha… worum es mi ging mit dem “Christsein verleugnen” ist der Umstand, dass die öffentliche Definition und Sicht auf das Konzept “Christ” durch genau solche Dinge und Leute wie das Vaterhaus massiv geprägt werden (zumindestens in den Kreisen, in denen ich mich wohl fühle) … Wenn dieser Umstand dafür sogt, daß Beziehungen kriseln oder mir mit Skepsis begegnet wird, weil ich mich als “Christ” bezeichne, dann leg ich diese Kategorie lieber für mich ab und bin einfach son nen Träumer den Jesus und sein Werk für das eigene Leben wichtig nimmt… daß mein ich mit “Verleugnen”

  29. stan Says:

    by the way … das kommentar von gott ist wirklich sehr nett :)
    vielleicht sollte es uns eine lehre sein, daß wir trotz all dieser scheiße die passiert nie aufhören zu lachen und unseren humor rauskramen, wenn die tränen in den augen stehen (das vergesse ICH nämlich schnell)

  30. Arnachie Says:

    Hey Micha,
    also ich finde es gut, dass du dich da einsetzt und kann auch verstehen, wie einen so etwas wütend und ohnmächtig macht. Hier in Karlsruhe gab es ja bekanntermaßen die Ex Steffi, auf der jetzt anscheinend ein Kaufhaus errrichtet wird- Bemerklung am Rande: damals war es unter anderem junge FDP Ageordnete, die sich für den Erhalt der Ex Stefi ausgesprochen haben!.
    Aber trotzdem: mir gefällt diese Rhetorik hier nicht. Kampf, Revolution, Gewalt. Das hört sich beinahe so an, als ob du der Meinung wärst, der Zweck heiligt die Mittel. Das setzt natürlich vorraus, dass man sehr genau weiß, dass der Zweck, den man verfolgt gut und wünschenswert für alle wäre. Aber das kann man nie wissen. Man kann überhaupt keinen allgemeingültigen, ewigen Zweck verfolgen; kein Modell taugt in jedem Kontext. Deshalb ist “der Zweck heiligt die Mittel” immer Selbstgerechtigkeit. Und die französische Revolution, die RAF, DDR, Microsoft und Geroge Bush zeigen, dass Selbstgerechtigkeit eines der größten Probleme ist; größer als Ungrechtigkeit. Denn Selbstgerechtigkeit scheint manchmal die Ungerechtikgeit zu bekämpfen um sie dann durch neue Ungerechtigkeit zu ersetzen.
    Meine Schwester ist Polizistin und es ist absolut in keinem Fall, außer wenn es konkret um ein Menschenleben geht, zu rechtfertigen Polizisten und andere Menschen mit Steinen zu bewerfen, Autos anzustecken und das Recht von anderen Leuten zu verletzen.
    Übrigens: Jesus wollte die Juden vor dem Aufstand gegen die Römer bewahren; das war der Sinn von “mein Reich ist nicht von dieser Welt”. Das bedeutet nicht, dass es erst im Jenseits kommt, sondern dass es nicht durch das Mittel der Gewalt vorangetrieben wird, sondern durch Aufopferung. Politische Veränderung passiert nicht, indem man das (berechtigte) Gefühl der Ohnmacht umwandelt in Wut, sondern in dem man es annimmt und kreativ umwandelt.

  31. Micha Says:

    Ich sags mal so:

    Ich hoffe und bete, dass die Protest- und Widerstandsformen möglichst kreativ und konstruktiv sind bzw. sein werden.
    Damit erreicht Mensch in der Regel mehr als mit stumpfen Krawallen.

    Sowas zum Beispiel ist doch lustig…

  32. Tom Götze Says:

    Da arbeiten Christen verschiedenster Denominationen jahrelang dran den Leuten zu vermitteln, wie genial Gott “der Vater” ist. Gott offenbart sich auch in seinem “Vater-Sein” und zeigt, dass er nicht mit einem menschlichen, fehlerbehafteten Vater vergleichbar ist. Und dann ….

    GRRRRR…. Dann kommt so eine religiöse Sondergemeinschaft daher, nennt sich “Vaterhaus” und baut nen Haufen Scheisse!

    Und wer soll das wieder kitten?!

    Bin ich froh, dass Gott die Leute die erreicht werden sollen auch ohne Frau Evensen erreicht.

    Ich bin zwar immer noch der Meinung, dass eine Vereinbarung mit der Stadt über den Nichtverkauf des Hauses auch wieder aufgehoben werden durfte, weil die Nutzer des Hauses dieses ja nie legal erworben hatten. Aber trotzdem finde ich das Verhalten dieser Songergemeinschaft äußerst fragwürdig, falsch und völlig dem entgegenwirkend was erreicht werden soll. So hindert man Leute dran ins Reich Gottes zu kommen. Vielleicht sollte jemand ein Gemeindeporträt über die schreiben mit dem Titel “Türsteher im Reich Gottes - Punk? Du kommst hier net rein!” … WÜRG!

  33. anja Says:

    schon gesehen?! ne reportage über die szene kopenhagens auf arte:

    http://youtube.com/watch?v=KE2V22c6vtI&mode=related&search=

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