Michas Schraubereien

verschiedenste Gedanken meiner selbst.

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13 .November 2007

Totalüberwachung am Beispiel erklärt - Blitzer

by @ 20:33. Filed under politisches..., praktisches

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Blitzer - von http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Starenkasten.jpg Vielleicht gibt es den einen oder anderen Leser meines Blogs, den das Thema Vorratsdatenspeicherung bzw. Totalüberwachung nicht interessiert.
Vielleicht denkt sich der ein oder andere, “ich habe doch aber gar nichts zu verbergen”.

Nun,
hier mal ein Beispiel:

Vermutlich wurde jeder meiner autofahrenden Leser schon mal “geblitzt” oder hat ein “Knöllchen” bekommen - oder ist einfach schon mal in eine Verkehrskontrolle gekommen.
Falls nicht, dann hat man seinen Führerschein vermutlich noch nicht allzu lange.

Manchmal kann man den Eindruck bekommen, Politessen oder Blitzer stehen so gut wie überall.
Aber: das ist nur ne verzerrte Wahrnehmung. Momentan wird unser Straßennetz nur zu einem verschwindend geringen Bruchteil überwacht.

Nun stelle man sich mal vor, unser gesamtes Straßennetz wird rund um die Uhr total überwacht.
Überall Blitzer. Auf JEDER Straße. Und noch mehr … einfach Totalüberwachung Straßenverkehr.
Technisch möglich ist das vermutlich sogar - zumindest theoretisch. (Teilweise auch jetzt schon. Ich sag nur “Mautbrücken auf Autobahnen” - dort werden automatisch Fahrzeuge erfasst und Kennzeichen ausgewertet - um Mautprellern auf die Spur zu kommen. Natürlich nur deshalb. Und nur deshalb wurde dieses Vorgehen auch gesetzlich erlaubt. Trotzdem kam sofort nach Aktivierung des Mautsystems die Debatte auf, ob man die auf diese Weise erfassten Daten nicht auch zu anderen Zwecken verwenden könne … wenn die Technik nun schon mal da steht, warum nicht auch anderweitig verwenden? Salami-Taktik eben.)
Man bräuchte nur paar Verkehrsüberwachungssatelliten, Haufen Überwachungskameras und gescheite Software.
Somit könnte man die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung bundesweit permanent überwachen - zumindest einen großteil der Straßenverkehrsordnung.
Jeder Verstoß könnte automatisch geahndet werden.
Man könnte es der Bevölkerung auch gut verkaufen:
Das dient Ihrer Sicherheit. Wir können Verkehrssünder noch effektiver abstrafen. Wir können Unfallhergänge viel besser rekonstruieren und de Schuldigen ausfindig machen - oder bereits schon vorher aus dem Verkehr ziehen. Straßenterroristen (Raser) werden wir im Nu dingfest mache können. Wir können auch im Nu Ihr Auto wiederfinden, falls es gestohlen wurde, oder falls Sie vergessen haben, wo Sie es geparkt hatten (usw.)
Der Preis wäre: jeder noch so kleine Regelverstoß von mir im Straßenverkehr würde sofort automatisch geahndet.

Das fänd ich ganz und gar nicht cool.
Das wäre ungefähr so, als säße die ganze Zeit der Fahrschulprüfer mit im Auto bzw ein Polizist.
(auf den möglichen anderweitigen Gebrauch (Zweckentfremdung) solch einer Datenmenge gehe ich lieber erst gar nicht ein. Na ja - paar Beispiele: “Ihr Fahrzeug befindet sich oft im Umfeld von gastronomischen Einrichtungen und Veranstaltungsorten (umgangsdeutsch: Kneipen/Diskos). Wir vermuten bei Ihnen Fahrten unter Alkohol- bzw. Drogeneinfluß. Wir verpflichten Sie daher aus Präventionsgründen zum Einbau verschiedener Sensoren in ihrem Fahrzeug, die Alkohol/Drogenrückstände in Atemluft bzw. Schweiß nachweisen können.” - “Aha, wir wissen, dass Sie letztes Jahr an einen einsamen Ostseestrand gefahren sind. Vermutlich suchen Sie idyllische Strände fernab von Massentourismus. Hier haben wir für Sie entsprechende Angebote, die Sie interessieren könnten...” - “Wir haben ihr Fahrzeug regelmäßig im Umfeld zweifelhafter politischer Veranstaltungen gesehen. Und Sie wollen Lehrer werden? Nee, das wird nix! …” Mit bissl Phantasie finden sich haufenweise derlei Beispiele - wer mangels Phantasie mehr Beispiele wünscht, der melde sich.))

Na ja - so ungefähr wäre Totalüberwachung.
(Was die StVO betrifft: so ein System würde sich vermutlich ziemlich bald rechnen. JedeR macht Fahrfehler. Früher oder später)

Vorratsdatenspeicherung - Zeit zum Handeln!

by @ 20:11. Filed under ++ungut, Aktion, politisches..., praktisches

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Die Gesetzesänderungen zur Vorratsdatenspeicherung haben den Bundestag am 9.11. passiert. (daher is mein Blog grade in Schwarz gehüllt, wenn man meine seite aufruft)

Wenn nun nichts mehr dazwischenkommt, dann beginnt am 1.1.2008 die Kommunikations-Totalüberwachung per Generalverdacht.
Zumindest interpretiere ich es so, was da beschlossen wurde. (Und nicht nur ich!)

In Zukunft müssen jedenfalls sämtliche Verbindungsdaten (Telefon, Internet (also auch email) usw) für ein halbes Jahr gespeichert werden. Nicht der Inhalt, aber wer mit wem, wann, und wo möglich auch wo.
Es könnte ja sein, dass sich später herausstellt, dass Person X irgendwas Böses im Schilde führte. Da muss man natürlich wissen, wann Person X mit wem und wo kommuniziert hat. Diese Personen sind dann erst mal verdächtig.
Kurz: alle.
Jedenfalls müssen ab 1.1.08 gesetzlich vorgeschrieben massivst Daten gesammelt werden.

Also - allerallerhöchste Eisenbahn, dagegen vorzugehen.
Meine Kommunikation gehört mir!

Ich werde teilnehmen an der Sammelklage gegen die Vorratsdatenspeicherung vor dem Verfassungsgericht.

Nur noch bis 19.11. (Poststempel) kann man in diese Aktion mit einsteigen.
Nur Mut!
1.) is wichtig
2.) kostet nix
3.) is die größte Klage derart in der Geschichte der Bundesrepublik (soweit ich weiß)
4.) is einfach:
schritt 1) Onlineformular ausfüllen
schritt 2) Vollmachtformular ausdrucken, ausfüllen und bis 19.11. (Poststempel) abschicken.
Fertsch.

Mitmachen!!

(Vor paar Monaten hatte ich mich dort bereits registriert, aber vergessen die nötige Vollmacht auszudrucken und abzuschicken. Gestern und heute kamen zum Glück Erinnerungsmails. Nun setz ichs endlich in die Tat um.)

Los jetzt!

PS.: für Nachzügler (leute die sich schon registriert hatten, aber die Vollmacht noch nich abgechickt haben:: direktlink pdf-format, direktlink rtf-format

12 .November 2007

Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.

by @ 21:22. Filed under liebes Tagebuch

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Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn’s hoch kommt, so sind’s achtzig Jahre, und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe; denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon. (Psalm 90,12)

Soeben ereilte mich die Nachricht, dass mein einer Opa verstorben ist. (den anderen lernte ich nie kennen, er ist seit WK2 vermisst.)

Mein Opa war ziemlich cool.
Von ihm hab ich mir als kleines Kind als Werkstatt-Gast abgeguckt, dass eigentlich fast alles reparierbar ist. Man muss nur improvisieren können und etwas Mut haben. Und Zeit. Sozusagen meine Ur-Schraubereien erlernt.
(Könnt noch einiges über meinen Opa erzählen. Tu ich aber an dieser Stelle nicht)

Mich wunderts, dass er es überhaupt auf 80 volle Lebensjahre gebracht hat - er war Anfang der 50er 3 Jahre lang als Hauer bei der Wismut tätig. (Heißt: straffes Arbeiten unter Tage. Und Trockenbohren war damals noch der übliche Standard. Mal davon abgesehen dass die Stäube unter Tage gelegentlich auch radioaktiv waren oder zumindest schwermetallhaltig. Jedenfalls verdammt ungesund auch so an sich.)

Na ja … wie soll ichs anders sagen … nu isser weg.
Is schon anders, wenn es ein absehbarer Weg ist von “ja, ich geh ma zu Opa, und wir machen da zusammen” über “na ja, Opa kann nicht mehr so sehr” über “Opa kann wirklich nicht mehr” bis zu “nu is der Opa nich mehr da”.
Anders, als wenn ein Mensch so ganz unabsehbar von einem Moment aufn anderen weg is.
Trotzdem irgendwie ähnlich.

In meinem Leben hatte ich noch nicht viele solcher Verluste. Entweder ich war zu klein oder der (seelen)verwandschaftliche Abstand war zu groß.
Nun jedenfalls gehörts zum Leben dazu.
Die Generation, die 2-3 Generationen über mir ist, verabschiedet sich langsam. Die eigene Generation heiratet seit ner weile. Langsam kommt die nachfolgende Generation ebenfalls ins kinder- und heiratsfähige Alter.

so is das leben. tja.
wie es mir geht? wie immer ….

24 .Oktober 2007

ganz kurz: Gleichberechtigung erklärt für Konservative

by @ 00:32. Filed under politisches..., theologisches

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Ja, es gibt sie immer noch. Nämlich die Diskussion darüber, inwieweit die Rechte der Frauen in der Kirche/Gemeinde einzuschränken sind.
Hierbei bedient man sich der Bibel als Diskussionsgrundlage.

Dies richte ich an diejenigen, die unter Zuhilfenahme der Bibel weiterhin die Rechte von Frauen einzuschränken gedenken.
Ich bediene mich in meiner Gegenargumentation einfach mal der selben Argumentationsschiene:

Also:
Am 18. August 2006 trat das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz in Kraft. (Besser bekannt unter “Antidiskriminierungsgesetz.)
Darin wird ziemlich viel Diskriminierung an ziemlich vielen Orten verboten. Und das ist auch gut so.

Nun ja - AGG hin oder her - schon viel länger haben wir im Grundgesetz Artikel 3:

Artikel 3
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

So.

Und was sagt die Bibel?
Römerbrief, 13,1-7. Zitiere ich jetzt nicht in voller Länge, denn die Passage ist den Leute bekannt.
“Ordnet euch der staatlichen Obrigkeit unter”

Und?
Nix mit Frauenunterdrückung! Basta. Kapiert?!?

(jaja, dann kommt immer der Nachtrag, “aber wir müssen Gott mehr gehorchen als den Menschen”, Apg 4,19. Aber: Wenn man dann biblisch belegen will, dass Gott die Unterdrückung der Frauen cool findet wird das exegetische Eis verdammt dünn. Viel Spaß beim Absaufen!)

(zur Auslegung von Röm 13,1-7 vertrete ich übrigens eine etwas andere Interpretation als das übliche “jaja, immer brav machen was der Staat sagt, und nur nich rebellieren”)

8 .Oktober 2007

Prepaid-Kunden = 2.Klasse?

by @ 19:31. Filed under hmm, seltsames...

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Ich habe ein Handy, seit langem.
Aus praktischen Gründen (will erreichbar sein, will unterwegs im Notfall auch mal telefonieren können, hab kein Bock auf noch ne Rechnungs-Vepflichtung mehr (d.h. in diesem Fall normaler Handyvertrag), Handy muss billich machbar sein) hatte ich mich vor einigen Jahren zu einem prepaid-Handy entschieden. Und habe die Nummer und den “Vertrag” immer noch.

Nun habe ich pro Jahr wirklich wenig Handykosten (10-15,- /Jahr (!)). Meist muss ich mein Guthaben nicht aufladen, weils es leer ist, sondern weil sonst der Vertrag ausläuft und ich dann nicht mehr erreichbar wäre.

Vor Ende meiner Guthabengültigkeit kam meistens sehr rechtzeitig eine freundliche SMS, die mich darauf hinwies, dass ich alsbald mein Guthaben wieder aufladen sollte, da man ansonsten meine Nummer irgendwann deaktivieren müsse.

Nicht aber diesmal, es kam folgende SMS:

Lieber Kunde, leider müssen wir Ihre CallYa-Karte in einem Monat sperren (Kündigung).

HÄ?

Na ja, die SMS ging noch weiter, etwas (nur etwas) freundlicher:

Am besten, Sie laden Ihre Karte jetzt neu auf, dann führen wir ihre Karte zu gleichen Konditionen weiter und die Sperrung entfällt. Ihr debitel-Team.

Meine Übersetzung der SMS (vielleicht wollten die mir eigentlich folgendes sagen: ):
Du prepaid-Schmarotzer!!! Pass ma auf! Jetz is ma Ende mit immer schön per Handy erreichbar sein und nix selber von der Kiste telefonieren!! Hol dir ma endlich nen Vertrag oder telefonier gefälligst öfter! Wir machen deine Nummer jetze dicht, weils uns reicht! (Na ja, ok - wenn Sie ihr Guthaben wieder auffrischen haben wir dummerweise rechtlich nix in der Hand, um das Vertragsverhältnis unsererseits zu beenden - und um auf der gesetzlich sicheren Seite zu sein müssen wir Sie auch noch ordnungsgemäß auf den bislang auslaufenden Vertrag hinweisen. Aber MIST IS DAS! Hol dir endlich etwas, was für uns lukrativer is, menno…!).”

Na ja - ich weiß nicht, was die geritten hat, jedenfalls finde ich, dass die sich im Ton gewaltig vergriffen hatten…

(hab mein guthaben wieder aufgeladen und bin weitere 9 Monate unter meiner bisherigen Handynummer erreichbar)

PS.: wenn ihr mich auf Handy anruft braucht ihr gar nicht erst erwarten, dass ich zurückrufe. Das tue ich nie. Zu teuer…

4 .Oktober 2007

burma - mir doch (nich ganz) egal. Wie die GDL

by @ 19:57. Filed under Kapitalismuskritik, politisches...

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Habe haufen Blogs abonniert.
Da is grade ne Burma-Soli-Welle am Start.

Find ich nett.

Aber was bringts?

Ja - ich bin gegen repressive Regimes. Definitiv!
Hiermit bekunde ich meine Solidarität mit den politischen Gefangenen in Burma und überhaupt.

Aber - was bringts?

Das is alles viel komplexer als es die Nachrichten berichten.

Natürlich wäre es cool, wenn das burmesische Militärregime weg wäre.

Allerdings bin ich mir sicher, dass da bereits ganz andere Kräfte in den Startlöchern sitzen. Burma offen? - Ja zack rein! Land endlich vermarkten können.
(siehe auch Marks Eintrag)
Globaler Kapitalismus - blergs!!

Das Ding ist, mir ist das zu hoch. Da sind Zahnräder am Rotieren, zwischen denen ich einfach nur zermalmt werden würde.

Gut fände ich, wenn die burmesische Repressiv-Regierung weg wäre. Gut fände ich aber auch, wenn man dann die Burmesen einfach machen lässt. Ohne westliches oder östliches Reingerede. Wird aber vermutlich nicht funktionieren. Da werden sich verschiedene Globalkräfte ordentlich streiten. Wird nur immer komplexer der ganze Laden.

So.
Szenenwechsel.
In Deutschland is grade ein heißes Thema der Tarifstreit der Lokführer.
Die Gewerkschaft der Lokführer haut endlich mal aufn Putz und fordert gerechten Lohn für ordentliche Arbeit.
Ich bfürworte dieses Anliegen.

Nun darf grade das Chemnitzer Arbeitsgericht drüber entscheiden, ob die Lokführer morgen bundesweit streiken dürfen.
Das wirft für mich verschiedene Fragen auf:
-Warum müssen Gerichte drüber entscheiden, ob gestreikt wird oder nicht? Wenn ich streike tue ich das einfach so…
(meinen stillen Streik hab ich eh laufen: ich geh nicht unter 8,- arbeiten. Zeitarbeitstarif is aber um die 6-6,50/h. Und das is mir einfach mla zuwenig. Ausbeuterei)
…und wenn alle (ALLE) mitmachen, dann hat das richtig Konsequenzen. In Deutschland ist übrigens ein Generalstreik verboten (warum?)
-Warum gerade das Arbeitsgericht Chemnitz? Momentan läuft wohl grade ein Befangenheitsantrag (oder wie sich das schimpft) gegen den Richter….

Machen kann ich da auch nicht viel … vorm Arbeitsgericht auf- und niederhüpfen? Bissl Rabatz machen?
(Ja das wäre nett - mit Haufen Leuten zusammen! Aber in Chenmnitz … mmhmm, bin da pessimistisch!)

Her mit der Kohle! Lasst eure Arbeitskraft nich zu billich verkaufen! Ausbeutung is scheiße.

ehm, und so weiter….
(lesen das überhaupt Leute? )

11 .September 2007

Sklavenmarkt in Chemnitz

by @ 21:36. Filed under ++ungut, Abenteuer, Kapitalismuskritik, politisches...

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Heute war ich auf einer “Veranstaltung” namens “Jobbörse”. Ich nenne es lieber “moderner Sklavenmarkt”.

Unterschied zu “normalen” Sklavenmärkten:
Statt dass die Sklavenhändler Sklaven feilbieten, bieten sie Sklavenstellen feil. Und die zukünftigen Sklaven kommen (mehr oder weniger?) freiwillig.
Kurz: nicht die Sklaven werden ausgestellt, sondern die Sklavenhändler stellen sich selber aus.

Sah so aus:
Ort: Kraftwerk/spektrum-Verein (irgendwie so ähnlich) in Chemnitz aufm Kaßberg. Chemnitzer werden wissen wo und was das ist.

Die “Aussteller” der Jobbörse waren ca 30 Zeitarbeitsfirmen - und die Bundeswehr (!). Das ArbeitsamtDie Arbeitsagentur selber war auch präsent in Form eines Standes.
Wird Zeit mal was dagegen zu unternehmen. Leider hatte ich erst heute von der Veranstaltung erfahren. Vor allem, falls dies eine regelmäßige Veranstaltung wäre, besteht in meinen Augen Handlungsbedarf.

Ich hab sowohl gegen die in Deutschland praktizierte Zeitarbeit als auch etwas dagegen, dass die Bundeswehr versucht, unter Erwerbsarbeitslosen zu rekrutieren.
Kurz zur Bundeswehr: Meiner Meinung ist der “Arbeitsmarkt” als entmilitarisierte Zone zu deklarieren. Bundeswehr verschrotten! (in einigen anderen Städten soll die Bundeswehr schon Anwerbe-Stände in Arbeitsämter u.ä errichtet haben, bis sich Leute dagegen gewehrt hatten - erfolgreich!)

Zur Zeitarbeit:
Zeitarbeit = staatlich unterstützte Sklaverei.
Zumindest wenn sie in der Art und Weise praktiziert wird, wie momentan.
Ich spreche Zeitarbeitsfirmen nicht ihre grundsätzliche Existenzberechtigung ab - welche ich nämlich durchaus verstehen kann.
Falls nämlich in einem Unternehmen aufgrund von plötzlich verbesserter Auftragslage eine temporäre Not an verfügbaren Arbeitskräften ist, dann sind solche Firmen praktisch, da sie solche Arbeiter mal schnell zur Verfügung stellen können. Ziel muss eine Festanstellung sein.
ABER:
Richtig scheiße wird das, falls dieser Weg für Firmen unterm Strich billiger ist als Festangestellte.
Und genau so siehts aus. Man muss sich nicht um Kündigungsschutz kümmern, oder Urlaub etc. - und dass ein Zeitarbeiter genau so viel verdient wie sein festangestellter Kollege - sowas halte ich für ein Märchen.
Zeitarbeiter beschäftigen müsste für eine Firma stets teurer sein als die Leute direkt einzustellen.Ansonsten führt das zum leider immer häufiger zu beobachteten Outsourcing. Weg von der Stammbelegschaft - hin zum anonymen Humankapital. Blergs!
Zumal bei Zeitarbeit noch folgendes dazu kommt: man arbeitet - und mit jeder Stunde die man arbeitet fließt direkt Geld in die Tasche der Zeitarbeitsfirma.
Neee … danke! Ohne mich!!!

Na ja - jedenfalls hatte ich heute meinen Spaß.
“Guten Tag - ich suche einen Job. Habe leider keinen handwerklichen Abschluss, bin gelernter Theologe. Kann also erst mal nur so genannte Hilfstätigkeiten durchführen - aber doof bin ich natürlich auch nicht. Kann mir vieles vorstellen - bin flexibel. Die Kohle muss aber stimmen … mindestens 8,- pro Stunde! … Was? Sie wollen nur 6,06 zahlen? und die anderen alle auch?? Und nur 8,-/h für richtige Facharbeiter?? Dankeschön - aufwiedersehen!!”

Leute, lasst euch nicht verkaufen!!
Boykottiert Zeitarbeit!
(nebenbei: Kapitalismus gehört natürlich abgeschafft!)

Nachtrag:
Glücklicherweise gibts echte Sklaverei nicht mehr (offiziell) in Deutschland. Auch die Leibeigenschaft wurde irgendwann mal abgeschafft.
(Allerdings muss ich sagen, dass das Unterschreiben der “Wiedereingliederunsvereinbarung” mit der Arbeitsagentur auch so ne Art Leibeigenschaft ist. Zumindest sind diese Verträge rechtlich umstritten. Sittenwidrig, da unter Zwang. Keine Unterschrift - keine Kohle.)

15 .August 2007

Fernsehgottesdienst am kommenden Sonntag

by @ 06:39. Filed under Abenteuer, Gemeinde

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Am Sonntag, den 19.8.2007 ist unser Gottesdienst mal zu ner anderen Zeit als gewohnt. Normal ist der Gottesdienst um 17 Uhr,
am kommenden Sonntag ist er schon 9:30.
Er findet auch nicht in unseren gewohnten Gemeinderäumen statt, sondern Open Air unter so nem komischen Zeltdach im Heckert-Gebiet Chemnitz - in der Nähe unserer neuen “Zweigstelle”.

Und er wird vom ZDF live ausgestrahlt.

Hat für mich den Vorteil dass ich ihn mir vermutlich später noch angucken kann, ich werde nämlich nicht da sein.

13 .August 2007

Mauertote

by @ 00:01. Filed under ++ungut, Kapitalismuskritik, nachdenkliches.., politisches..., wer weiß was?

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Heute ist Jahrestag des Mauerbaus um Berlin.
Sicherlich wird das in den Medien wieder richtig fett drin sein.

Mir liegen solche “Feiertage” nicht.
Da wird mir zu sehr auf der ach-so-bösen DDR rumgehackt.

Es wird hierbei völlig ausgeblendet,
dass es noch mehr “Mauern”, “Eiserne Vorhänge” etc gibt.

Zum Beispiel zwischen Mexiko und den USA

Oder rings um Europa (mehr oder weniger).

Bei der versuchten Einreise in die EU sind viel mehr Menschen zu Tode gekommen als an der Berliner Mauer.
Nur redet darüber keiner.
F*** Festung Europa!

ich hab versucht mal paar Zahlen rauszufinden - leider erfolglos.
(Nur paar Schätzungen, dass beispielsweise im Mittelmeer bereits 10.000e Menschen ertrunken sind beim Versuch über diesen Weg von Afrika nach Europa zu gelangen.)
Kann da wer welche nachreichen? Irgendwelche hilfreiche Links?

18 .Juli 2007

Ich zerstöre Arbeitsplätze!

by @ 19:19. Filed under ++ungut, Kapitalismuskritik, politisches...

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(seit dieser Woche)… und das kann manchmal sogar ziemlich anstrengend sein. Heute zum Beispiel.
Ein Umzug, Dachgeschoß - Lkw - anderes Dachgeschoß. Kein Fahrstuhl.
Verdient habe ich dabei 6,- Euro (für 6h Arbeit) … na ja, immerhin einiges mehr als ein Großteil der Weltbevölkerung pro Tag und Nase insgesamt verdient (ich verdiente diese 6,- ja immerhin zusätzlich zum ALG2, welches ich ja sowieso bekomme.)

Wie zerstöre ich Arbeitsplätze?
Das geht zum Beispiel so:
Momentan arbeite ich als so genannter “1-Euro-Jobber” in einer sozialen Einrichtung in Chemnitz. Die führen unter anderem Umzüge und Wohnungsauflösungen durch.
Diese Umzüge kosten natürlich was. Allerdings bekommt ein nicht unwesentlicher Anteil des Klientels jener Sozialeinrichtung die Kosten vom Arbeitsamt erstattet.
Diese Art der Arbeit ist etwas, was normalerweise Aufgabe professioneller bzw. regulärer Umzugsfirmen wäre.
Die können das vermutlich auch besser.

Ich nehme solchen Unternehmen grade die Arbeit weg. Jeder einzelne dieser vom Arbeitsamt bezahlten Umzüge wäre eigentlich ein neuer Auftrag für ein Umzugsunternehmen gewesen.

Es kommt noch schlimmer:
Genau genommen bezahlt das Arbeitsamt diese Umzüge doppelt dreifach:
1.) die reinen Umzugskosten
2.) die Kosten für die ganzen “1-Euro-Jobber” - das is pro Nase übrigens weit mehr als 1,-/h ! (von diesen Kosten kommt lediglich 1,-/h beim 1-Euro Jobber an). Genaue Zahlen weiß ich leider nicht.
3.) einige dieser 1-Euro-Umzugshelfer könnten ja stattdessen auch in Umzugsfirmen arbeiten. Sie wären dann nicht mehr auf staatliche Unterstützung angewiesen. Anders ausgedrückt: das Arbeitsamt müsste diese nicht mehr länger in Form von ALG2 finanziell unterstützen.
Mehr noch: statt dass solche Leute vom Staat Leistungen benötigen würden sie in das (noch vorhandene) Sozialsystem einzahlen können.

=> Unterm Strich wäre eine reguläre Umzugsfirma vermutlich also billiger und besser. Rundum besser.

Noch schlimmer:
Genau genommen zahlt diese ganzen Kosten nicht das Arbeitsamt, sondern eigentlich der Steuer- und Abgabenzahler.
Unter diesen sind natürlich auch Umzugsfirmen bzw. fest angestellte Arbeiter in Umzugsfirmen - zu denen “wir” faktisch in direkter Konkurrenz stehen.
=> Daraus folgt: Umzugsfirmen müssen ihren eigenen Niedergang mitfinanzieren.

Dies ist nur ein Beispiel von vielen.
Um einfach mal noch ein anderes zu nennen:
In Chemnitz gibt es ne Menge Grünanlagen. Diese wurden meines Wissens bis vor ner Weile meistens von Gärtnereien bzw Landschaftsbau-Firmen angelegt bzw gepflegt.
Zunehmend übernehmen dies 1-Euro-Jobber.
Auch hier müssen Firmen ihren eigenen Untergang mitfinanzieren.

Noch eins:
(Gerücht, aber ich glaube es stimmt - sagen wir mal “glaubwürdiges Gerücht”. Gibt vermutlich auch konkrete und erschreckende Zahlen rauszufinden.)
Monate vor Beginn des 1-Euro-Programms soll es in Chemnitz in der Stadtverwaltung massiven Stellenabbau gegeben haben.
Jetzt werden viele 1-Euro-Jobber für die trotzdem anfallende Arbeit eingesetzt.

Das ist nicht nur in Chemnitz so, sondern das passiert in ähnlicher Form fast (?) überall in Deutschland!

Ich mache diese Arbeitsplatz-Zerstörung übrigens nicht freiwillig. Dass ich dafür auch noch so gut wie kein Geld bekomme erwähnte ich bereits.

Anmerkung noch:
Jene Sozialeinrichtung, bei der ich momentan angestellt bin arbeite, ist nicht “böse”. Die machen sicherlich ne gute Arbeit und sind auch wichtig.
Ich nenne diese Einrichtung ganz bewusst nicht beim Namen, da ich sie nicht in ein schlechtes Licht rücken mag.
Aber dieses 1-Euro-Job-System an sich is nich gut für die Wirtschaft. Da läuft verdammt viel verdammt schief.

Noch ne Anmerkung:
“Das gegenwärtige Wirtschaftssystem ist nicht konsensfähig und zutiefst undemokratisch, es muss ersetzt werden durch eine neue Wirtschaftsordnung.” (Heiner Geißler am 31.05.2007 am Schluß einer “Maybrit Illner”-Sendung (ZDF))
Ich bin grundsätzlich für Abschaffung dieser momentanen Wirtschaftsordung, nennen wir sie einfach mal Kapitalismus.
Aber nicht auf diesem Weg!

…und noch ein Nachtrag:
Für Umzugshilfe wie ich sie momentan mache gibt es natürlich eine Existenzberechtigung und es ist wichtig, dass soziale Einrichtung solcherlei Dinge tun.
Nämlich für Fälle, in denen das Leben wieder mal komplizierter ist als die Theorie. Es gibt genügend Fälle, wo Leute irgendwie umziehen müssen, aber weder das Geld haben, eine Umzugsfirma zu beauftragen noch einen Umzug aus anderen Quellen finanziert zu bekommen.
Und, zugegebenermaßen macht mir derlei Arbeit auch Spaß.
Es darf lediglich nicht dazu führen, dass andere dadurch keine Arbeit finden bzw ihren Arbeitsplatz verlieren. Dies ist ja auch angeblich einer der Faktoren, für die so genannte 1-Euro-Jobs eigentlich da sein sollen: zusätzliche Arbeit. Oder mit anderen Worten: Arbeit, die ansonsten höchstens ehrenamtlich abgedeckt werden könnte. Nur sieht der 1-Euro-Job-Alltag viel zu oft anders aus…

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