verschiedenste Gedanken meiner selbst.
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-------------Heute war wie jeden Mittwoch Hauskreis.
Und manchmal mag man dabei auch ein Filmchen gucken - ich hatte den Auftrag, was aus der Videothek mitzubringen.
Kurz bevor ich mich auf den Weg zur Videothek begeben konnte, rief Ruth Royal mich an. Die war nich ganz so begeistert von der Idee, heute nen Film zu gucken - woraufhin ich die Idee mit “irgend ein Actionthriller” verwarf. Ich dachte mir, hole ich lieber was “mit Inhalt”. Etwas, was einen bissl bewegt und man drüber diskutieren kann … Problemfilmchen halt.
Jedenfalls dachte ich dabei ziemlich sofort an “Brokeback Mountain”. Immerhin ist dieser Film (vor allem unter (amerikanischen) Christen) ganz hübsch umstritten.
Nun ja - warum meine Wahl auf diesen Film fiel?
1.) er ist in nicht nur in amerikanischen konservativen christlichen Kreisen umstritten.
2.) er hat mit Cowboys zu tun. Und Pferde kommen da auch vor. (wegen Ruth)
3.) es geht um das Thema Homosexualität.
zu 3.):
Ich habe - das gebe ich ganz offen zu - gewisse Berührungsängste mit diesem Thema. Streng genommen könnte man mich als homophob bezeichnen … möglicherweise.
Warum? Nun - ich kann mich in Homosexuelle einfach nich reindenken … mich überkommt hierbei sogar ein gewisser Ekel. Ich hatte auch keinerlei homosexuelle Phase in der Pubertät, die angeblich normal sein soll … keine Ahnung, ob das für die Allgemeinheit eine normale Phase ist, die fast jeder angeblich durchläuft.
Nun ja, und wenn ichs mit Homosexuellen zu tun hab, dann überkommt mich eine gewisse Unsicherheit. Ich weiß, dass das nicht okay ist.
Und ich hoffte, der Film kann mir beim “Ängste abbauen” und “Reindenken” bzw. “sich auseinandersetzen mit dem Thema” behilflich sein.
Jedenfalls,
hier nun mein Feedback zum Film:
Im Großen und Ganzen ist er sehenswert.
Ich bin der Meinung, dass dieser Film ebenfalls ein guter Einstieg wäre als Einstieg in eine thematische Veranstaltung zum Thema “Homosexualität”.
Die erste 3/4h fand ich ziemlich öde.
Bin der Meinung, dass man das getrost mit doppelter Geschindigkeit angucken kann - es sei denn, man mag Berglandschaften und Cowboyleben. Wir haben den Film aber auf nem 37cm-Fernseher angekuckt, und gesprochen wurde nicht viel die ersten 45min.
Aber dann wurde es interessant - ungefähr ab der Szene, wo die beiden Cowboys zurück ins Tal kommen mit den ganzen Schafen.
Was gut rüberkommt in dem Film sind die Konflikte, die man so als Schwuli in ner Welt hat, in der es vorkommen kann, dass die anderen einen dann gar nicht mehr akzeptieren können - bis hin zum lynchen.
Okay - vermutlich wird heute nioemand mehr wegen Schwulsein gelyncht. Aber wie sieht es ausd mit “verbalem Lynchen” … vor allem in unsrer christlichen Subkultur…?
Noch ein paar Sätze zum Thema “Ist Homosexualität Sünde?“.
meine Antwort mag simpel klingen, nämlich “ich weiß es nicht!” - und: “Ich werde darüber auch in Zukunft niemals ein Urteil abgeben.” Wer ne klare bzw. “einfache” ja/nein-Antwort haben will, muss jemand anderes fragen … und dann je nachdem, was man für ne Antwort wünscht, kann man Leute suchen, die eben diese Meinung klar vertreten.
Ich habe schon vor ner ganzen Weile beschlossen, dass ich darüber kein Urteil abgeben kann und werde. Das hat sich auch nach reiflicher Überlegung nicht geändert - eher im Gegenteil. Ob und wann Homosexualität Sünde ist oder nicht - keine Ahnung! Sollen die Leute ma selber mit Gott regeln.
Jedenfalls empfinde ich darüber überhaupt zu urteilen unjesusmäßiger als einfach mit den Schultern zu zucken.
Muss ich zu diesem Thema eine feste ja/nein Meinung irgendwann einnehmen können? Nee - wer bin ich denn?! Ich bin doch nich Jesus. Jesus is der Richter. (Und der Anwalt.) Nicht ich.
(Heißt das im Umkehrschluß, dass ich Homosexualität befürworte? Nein. Der Umkehrschluß von “keine Ahnung” ist “keine Ahnung”)
Vermutlich werde ich auch in Zukunft zu keiner anderen Einstellung kommen - höchstens ein etwas differenzierteres und noch durchdachteres “keine Ahnung”. Basta.
PS.: (Für die, die Angst haben, in dem Film was ekliges zu sehen: ) Fickszenen gibts in dem Film nur wenige (sowohl homo als auch hetero). Und die sind auch nur ganz kurz - eher nur angedeutet. Man sieht keine Schwänze. Eher sieht man ma kurz paar Titten. Gibt dann eher schon ma paar Kuschelszenen (homo/hetero)
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¡solidaridad de pecadores!
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Oktober 5th, 2006 at 07:33
… In Bezug auf “vermutlich wird heute nioemand mehr wegen Schwulsein gelyncht.”
Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte von Annie E. Proulx die in ihrer Literatur häufig das Leben in den abgelegenen landwirtschaftlich genutzten Gebieten der USA beschreibt (genaugenommen den Bundesstaat Wyoming). Soweit ich ihre Romane verstanden habe, beschreibt sie darin in aller Regel die Gegenwart bzw. jüngere Vergangenheit. Insofern kann ich mir vorstellen, daß auch die Beschreibung des homophob motivierten Mordes nicht ganz so abwegig ist.
Oktober 5th, 2006 at 12:59
Ich kann das, was Du zum Thema “Ist Homosexualität Sünde” nur unterschreiben. Es ist absurd sich über irgendetwas als Richter aufzuspielen, von dem man als “Hete” einfach keine Ahnung hat. Es ist einfach nicht unsere Aufgabe darüber zu entscheiden.
Oktober 5th, 2006 at 13:29
ich sehs genauso wie das jan,fände es gut diese thema mal aus der versenkung zu holen,den diskriminierung aufgrund sexueller orientierung ist auch (oder gerade)in “christlichen” kreisen an der tagesordnung…
Oktober 7th, 2006 at 02:23
in den staaten gibt es (leider) wirklich noch so krasse faellen von “lychen” heutzutage.. es sieht nur etwas anders aus. zB als ich an der uni war, worde ein schwuler texaner von anderen maenner hinter einen pickup gefesselt und gesogen bis er starb.
Oktober 9th, 2006 at 14:13
Hi Micha!
Ich würde das auch gerne so sehen. Aber wie gehst du denn zum Beispiel mit Römer 1 um?
Chrisse
Oktober 9th, 2006 at 14:39
Ich weiß es einfach nicht. Momentan.
Februar 12th, 2009 at 19:44
[...] Nach wie vor verweigere ich eine klare Position zur Frage, ob Homosexualität Sünde ist oder nicht, und das aus gutem Grund. Ich kann es einfach nicht beurteilen, denn die homosexuelle Welt ist mir völlig fremd - außerdem bin ich nicht dazu beauftragt, ein Urteil dazu zu fällen. Bin doch kein Richter! Jedenfalls hab ich dazu in meinem Blog früher schon mal was geschrieben, in meinem kleinen Feedback zum Film Brokeback Mountain. [...]
Februar 15th, 2009 at 23:33
hi micha,
ich habe mich vor einiger Zeit ebenfalls mit diesem Thema beschäftigt. Dabei bin ich auf die Website zwischenraum.net gestoßen. Dort wird genau dieses Thema beleuchtet.
cu
Gunnar