Michas Schraubereien

verschiedenste Gedanken meiner selbst.

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28 .Februar 2006

..von der Verfassung garantiert..

by @ 18:08. Filed under nachdenkliches.., politisches..., webfundstücke

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Jaja.. ich mag Georg Kreisler.
Z.B. sein Lied “Meine Freiheit, deine Freiheit” ist so ne schöne kompakte Kapitalismuskritik..

Nun ja.
neulich bin ich beim Surfen über die Internetseite des Verrfassungsschutz gestolpert.. (das Lied “Meine Freiheit, deine Freiheit” hatte ich dabei noch im Ohr.. insbesondere die Songzeile “meine Freiheit wird von der Verfassung garantiert, deine hat bis jetzt nicht interessiert”.)

neugierig wie ich bin schaue ich natürlich mal in den Bericht “Linksextremismus” rein.
Konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, als ich das Titelblatt las..

Der Bericht zu Linksextremismus trägt folgenden Titel. (!)
“Bundesamt für Verfassungsschutz
Sicherheitslage der Wirtschaft
in Deutschland
Bedrohung durch Linksextremisten

27 .Februar 2006

Bund für Gerechtigkeit - Zündstoff. Lesen!!

by @ 23:20. Filed under nachdenkliches.., politisches..., theologisches

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Unter meinen Bloglesern sind ja einige, die sich mit den Themen “Christentum” und “soziale Gerechtigkeit” beschäftigen.

Nun ja.
Hier hab ich ein äußerst interessantes Dokument..
Es ist eine Erklärung der Generalversammlung des “Reformierten Weltbundes” (ca. 75 Mill Mitglieder.. geht auf Calvin, Zwingli & Co. zurück..)
ich kann diese Erklärung ohne mit der Wimper zu zucken unterschreiben.

deutsch: Bund für wirtschaftliche und ökologische Gerechtigkeit ( pdf)
english: Covenanting for Justice in the Economy and the Earth (pdf)

Lesen, lesen, lesen!!
Und weiterschicken!

So.
Nun füge ich einen “more-tag” ein, damit die Startseite nicht überladen wird.
nach diesem “More-Tag” folgt der Text dieser Erklärung auf deutsch.. gecopypasted..

Reformierter Weltbund
24. Generalversammlung, Accra, Ghana
30. Juli – 13. August 2004
DOKUMENT 28-g1
DEUTSCH

Bund für wirtschaftliche und ökologische Gerechtigkeit
(Covenanting for Justice in the Economy and the Earth)

Einleitung

1. Als Antwort auf den drängenden Appell der Mitgliedskirchen im Südlichen Afrika, die sich 1995 in
Kitwe trafen, und in Anerkennung der wachsenden Dringlichkeit, sich der globalen wirtschaftlichen
Ungerechtigkeit und ökologischen Zerstörung anzunehmen, forderte die 23. Generalversammlung
(Debrecen, Ungarn 1997) die Mitgliedskirchen des Reformierten Weltbundes auf, in einen Prozess der
„Erkenntnis, der Aufklärung und des Bekennens“ (processus confessionis) einzutreten. Die Kirchen
reflektierten über den Text aus Jesaia 58,6 „…sprengt die Ketten der Unterdrückung und das Joch der
Ungerechtigkeit, und lasst die Unterdrückten frei“; gleichzeitig hörten sie die Schreie ihrer Brüder und
Schwestern rund um den Erdkreis und wurden sich bewusst, in welchem Ausmaß die Schöpfung –
Gottes Geschenk – bedroht ist.

2. Seither veröffentlichten neun Mitgliedskirchen eine Glaubensverpflichtung (faith stance) zu diesem
Thema. Einige Kirchen befinden sich im Prozess auf diesen Bund hin und wieder andere haben sich mit
dem Thema beschäftigt und die Ernsthaftigkeit der Krise erkannt. Zudem führte der Reformierte
Weltbund in Partnerschaft mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen, dem Lutherischen Weltbund und
regionalen ökumenischen Organisationen in allen Regionen der Welt Konsultationen durch, von
Seoul/Bangkok (1999) bis Stony Point/USA (2004). Eine zusätzliche Konsultation mit Kirchen der
südlichen Hemisphäre fand in Buenos Aires (2003) statt, gefolgt von einer gemeinsamen Konsultation
von Kirchen des Südens und des Nordens in London Colney (2004).

3. Anlässlich der Generalversammlung des Reformierten Weltbundes in Accra/Ghana besichtigten wir die
Sklavenverliese von Elmina und Cape Coast, wo Millionen von Afrikanern und Afrikanerinnen
zusammengepfercht, verkauft und den Schrecken von Unterdrückung und Tod ausgesetzt wurden. Der
Aufschrei „nie wieder“ wird durch die Tatsache heutigen Menschenhandels und fortwährender
Unterdrückung durch das Weltwirtschaftssystem Lügen gestraft.

4. Heute sind wir bereit, eine Glaubensverpflichtung (faith commitment) einzugehen.

Die Zeichen der Zeit erkennen

5. Wir wissen, dass die Schöpfung noch immer seufzt, in Ketten liegt und auf Befreiung wartet (Röm 8,22).
Die Schreie der leidenden Menschen, aber auch die der Schöpfung selbst zugefügten Wunden sind eine
Herausforderung an uns.

6. Die Zeichen der Zeit sind alarmierender geworden und bedürfen der Interpretation. Die tieferen Wurzeln
der massiven Bedrohung des Lebens sind vor allem das Produkt eines ungerechten Wirtschaftssystems,
das mit politischer und militärischer Macht verteidigt und geschützt wird. Wirtschaftssysteme sind eine
Sache von Leben und Tod.

7. Wir leben in einer skandalösen Welt, die leugnet, dass Gottes Aufruf zum Leben allen Menschen gilt.
Das Jahreseinkommen der reichsten ein Prozent entspricht dem der ärmsten 57 Prozent und 24.000
Menschen sterben jeden Tag an den Folgen von Armut und Unterernährung. Die Schulden der armen
Länder nehmen weiter zu, obwohl sie ihre ursprünglichen Kredite mehrmals zurückgezahlt haben.
Kriege, die um Ressourcen der Erde geführt werden, fordern das Leben von Millionen und weitere
Millionen sterben an vermeidbaren Krankheiten. Die globale Pandemie von HIV/Aids greift in allen
Teilen der Welt tief ins Leben ein und trifft besonders die Ärmsten, wenn keine Generika verfügbar sind.
Die Mehrheit der Armen sind Frauen und Kinder und die Anzahl derer, die in absoluter Armut mit
weniger als einem Dollar pro Tag auskommen müssen, steigt ständig.

8. Die Politik ungehinderten Wachstums unter den Industrieländern und das Streben nach Gewinn
multinationaler Unternehmen haben die Erde ausgeplündert und die Umwelt schwer geschädigt. Im Jahr
1989 starb jeden Tag eine Tier- oder Pflanzenart aus; im Jahr 2000 war es bereits eine Art pro Stunde.
Klimatische Veränderungen, die Plünderung der Fischbestände, Entwaldung, Bodenerosion und die
Gefährdung der Trinkwasservorräte sind nur einige der verheerenden Folgen. Menschliche
Gemeinschaften werden auseinandergerissen, Lebensräume gehen verloren, Küstenregionen und die
pazifischen Inseln sind von Überschwemmungen und Stürmen bedroht. Hohe Radioaktivitätswerte
bedrohen Gesundheit und Umwelt. Lebensformen und kulturelles Wissen werden aus Gründen der
Gewinnsucht patentiert.

9. Diese Krise steht in direktem Verhältnis zur Entwicklung der neoliberalen wirtschaftlichen
Globalisierung, die auf folgenden Überzeugungen beruht:
• ungehinderter Wettbewerb, schrankenloser Konsum, ungebremstes Wirtschaftswachstum und
Anhäufung von Reichtum ist das Beste für die ganze Welt;
• Privatbesitz beinhaltet keine soziale Verpflichtung;
• Finanzspekulation, Liberalisierung und Deregulierung des Marktes, Privatisierung öffentlicher
Versorgungsbetriebe und nationaler Ressourcen, ungehinderter Zugang für ausländische
Investitionen und Importe, niedrigere Steuern und ungehinderter Kapitalverkehr schaffen Wohlstand
für alle;
• Soziale Verpflichtungen, der Schutz von Armen und Schwachen, Gewerkschaftsleben und
zwischenmenschliche Beziehungen sind dem Wirtschaftswachstum und der Kapitalakkumulation
untergeordnet.

10. Diese Ideologie, die von sich behauptet, es gäbe zu ihr keine Alternative, verlangt den Armen und der
Schöpfung unendliche Opfer ab und verspricht fälschlicherweise, die Welt durch die Schaffung von
Reichtum und Wohlstand retten zu können. Sie tritt mit dem Anspruch auf, alle Lebenssphären
beherrschen zu wollen und verlangt absolute Gefolgschaft, was einem Götzendienst gleichkommt.

11. Wir sind uns des ungeheuren Ausmaßes und der Komplexität dieser Situation bewusst und suchen keine
einfachen Antworten. Als Wahrheits- und Gerechtigkeitssuchende, die sich die Sichtweise der
Machtlosen und Leidenden zu Eigen machen, sehen wir, dass die gegenwärtige Welt-(Un)Ordnung auf
einem außerordentlich komplexen und unmoralischen Wirtschaftssystem beruht, dass von (einem)
Imperium verteidigt wird. Unter dem Begriff “Imperium“ verstehen wir die Konzentration
wirtschaftlicher, kultureller, politischer und militärischer Macht zu einem Herrschaftssystem unter der
Führung mächtiger Nationen, die ihre eigenen Interessen schützen und verteidigen wollen.

12. In der klassischen liberalen Wirtschaft besteht die Aufgabe des Staates darin, das Privateigentum und das
Einhalten der Verträge im Wettbewerb der Märkte zu schützen. Durch die Kämpfe der
Arbeiterbewegung begannen die Staaten, die Märkte zu regulieren und für die soziale Wohlfahrt der
Menschen zu sorgen. Seit den achtziger Jahren begann der Neoliberalismus durch die
Internationalisierung der Kapitalflüsse die sozialen Funktionen des Staates abzubauen. Nach neoliberaler
Anschauung besteht der Zweck der Wirtschaft darin, den Gewinn für Eigentümer von Produktions- und
Finanzkapital zu mehren, was dazu führt, dass die Mehrheit der Menschen ausgeschlossen werden und
mit der Schöpfung so umgegangen wird, als sei sie eine Handelsware.

13. Die Globalisierung der Märkte hatte auch eine Globalisierung der zu ihrem Schutz eingerichteten
politischen und rechtlichen Institutionen und Regelwerke zur Folge. Die Regierung der Vereinigten
Staaten von Amerika und ihre Alliierten bedienen sich – in Zusammenarbeit mit internationalen Finanzund
Handelsinstitutionen (Internationaler Währungsfonds, Weltbank, Welthandelsorganisation) –
politischer, wirtschaftlicher oder auch militärischer Bündnisse, um die Interessen der Kapitaleigner zu
schützen und zu fördern.

14. Wir beobachten also eine dramatische Konvergenz zwischen der Wirtschaftskrise einerseits, und dem
Integrationsprozess von wirtschaftlicher Globalisierung und Geopolitik andererseits, und dies vor dem
Hintergrund der neoliberalen Ideologie. Es handelt sich hier um ein globales System, das die Interessen
der Mächtigen verteidigt und schützt. Wir sind alle davon betroffen und keiner kann sich ihm entziehen.
In biblischen Begriffen wird ein solches System der Anhäufung von Reichtum auf Kosten der Armen als
Treuebruch gegenüber Gott angesehen, das verantwortlich ist für vermeidbares menschliches Leid und
Mammon genannt wird. Jesus sagte, wir könnten nicht zugleich Gott und dem Mammon dienen (Lk
16,13).

Bekenntnis des Glaubens (confession of faith) angesichts wirtschaftlicher Ungerechtigkeit
und ökologischer Zerstörung

15. Eine Glaubensverpflichtung (faith commitment) kann ihre Ausdrucksform gemäß der jeweiligen
regionalen und theologischen Tradition in unterschiedlicher Weise finden: als Bekenntnis (confession),
als gemeinsamem Akt des Bekennens (confessing), als Glaubenserklärung (faith stance) oder als einem
Akt der Treue (being faithful) gegenüber dem Bund Gottes. Wir haben das Wort Bekennen/Bekenntnis
(confession) gewählt, nicht im Sinne eines klassischen Lehrbekenntnisses (doctrinal confession) – denn
dazu ist der Reformierte Weltbund nicht befugt – sondern um auf die Notwendigkeit und Dringlichkeit
einer aktiven Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit, sowie auf den Appell von Debrecen
hinzuweisen. Wir laden die Mitgliedskirchen ein, sich unser gemeinsames Zeugnis anzueignen und sich
damit auseinanderzusetzen.

16. Vor dem Hintergrund unserer reformierten Tradition und der Erkenntnis der Zeichen der Zeit erklärt die
Generalversammlung des Reformierten Weltbundes, dass die Frage der globalen wirtschaftlichen
Gerechtigkeit eine für die Integrität unseres Gottesglaubens und unsere Nachfolgegemeinschaft als
Christinnen und Christen grundlegende Frage ist. Wir glauben, dass die Integrität unseres Glaubens auf
dem Spiel steht, wenn wir uns gegenüber dem heute geltenden System der neoliberalen wirtschaftlichen
Globalisierung ausschweigen oder untätig verhalten. Darum bekennen wir vor Gott und einander:

17. Wir glauben an Gott, den Schöpfer und Erhalter allen Lebens, der uns zu Partnerinnen und Partnern der
Schöpfung und Erlösung der Welt beruft. Wir leben unter der Verheißung, dass Jesus Christus
gekommen ist, damit alle Leben in Fülle haben (Joh 10,10). Gestärkt und geleitet vom Heiligen Geist
öffnen wir uns der Wirklichkeit der Welt.

18. Wir glauben, dass Gott über die ganze Schöpfung regiert. „Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist“
(Ps 24,1).

19. Darum sagen wir Nein zur gegenwärtigen Weltwirtschaftsordnung, wie sie uns vom globalen
neoliberalen Kapitalismus aufgezwungen wird. Nein aber auch zu allen anderen Wirtschaftssystemen, –
einschließlich der Modelle absoluter Planwirtschaft, – die Gottes Bund verachten, indem sie die
Notleidenden, die Schwächeren und die Schöpfung in ihrer Ganzheit der Fülle des Lebens berauben. Wir
weisen jeden Anspruch auf ein wirtschaftliches, politisches und militärisches Imperium zurück, das
Gottes Herrschaft über das Leben umzustürzen versucht, und dessen Handeln in Widerspruch zu Gottes
gerechter Herrschaft steht.

20. Wir glauben, dass Gott einen Bund mit der ganzen Schöpfung eingegangen ist (1 Mo 9,8-12). Gott hat
eine Gemeinschaft auf Erden ins Leben gerufen, die auf einer Vision der Gerechtigkeit und des Friedens
beruht. Der Bund ist eine Gnadengabe, die nicht auf dem Marktplatz käuflich ist (Jes 55,1). Er ist eine
Ökonomie der Gnade für den Haushalt der ganzen Schöpfung. Jesus zeigt uns, dass dies ein alle
einschließender Bund ist, in dem die Armen und Ausgegrenzten die bevorzugten Partner sind. Er ruft uns
dazu auf, die Gerechtigkeit gegenüber „seinen geringsten Brüdern und Schwestern“ (Mt 25,40) in den
Mittelpunkt der Gemeinschaft des Lebens zu stellen. Die ganze Schöpfung ist gesegnet und in diesem
Bund eingeschlossen (Hos 2,18ff).

21. Darum sagen wir Nein zur Kultur des ungebändigten Konsumverhaltens, der konkurrierenden
Gewinnsucht und zur Selbstsucht des neoliberalen globalen Marktsystems oder jedes anderen Systems,
das von sich behauptet, es gäbe keine Alternative.

22. Wir glauben, dass jede Wirtschaftsform zur Gestaltung des Lebenshaushaltes, wie er uns durch Gottes
Bund zur Erhaltung des Lebens geschenkt wurde, sich vor Gott zu verantworten hat. Wir glauben, dass
die Wirtschaft dazu da ist, um der Würde und dem Wohl der Menschen in Gemeinschaft im Rahmen der
Nachhaltigkeit der Schöpfung zu dienen. Wir glauben, dass wir Menschen berufen sind, uns für Gott und
gegen den Mammon zu entscheiden und dass das Bekennen unseres Glaubens ein Akt des Gehorsams
ist.

23. Darum sagen wir Nein zur unkontrollierten Anhäufung von Reichtum und zum grenzenlosen
Wachstum, die schon jetzt das Leben von Millionen Menschen gefordert und viel von Gottes Schöpfung
zerstört haben.

24. Wir glauben, dass Gott ein Gott der Gerechtigkeit ist. In einer Welt voller Korruption, Ausbeutung und
Habsucht ist Gott in einer besonderen Weise der Gott der Notleidenden, der Armen, der Ausgebeuteten,
der ungerecht Behandelten und der Missbrauchten (Ps 146,7-9). Gott fordert gerechte Beziehungen zu
allen Geschöpfen.

25. Darum sagen wir Nein zu jeder Ideologie und jedem wirtschaftlichen Regime, das den Profit über die
Menschen stellt, das nicht um die ganze Schöpfung besorgt ist und jene Gaben Gottes, die für alle
bestimmt sind, zum Privateigentum erklärt. Wir weisen jede Lehre zurück, die zur Rechtfertigung jener
dient, die einer solchen Ideologie im Namen des Evangeliums das Wort reden oder ihr nicht widerstehen.

26. Wir glauben, dass Gott uns dazu aufruft, uns an die Seite der Opfer der Ungerechtigkeit zu stellen. Wir
wissen, was der Herr von uns fordert, „das Gerechte zu tun, Liebe zu üben, und demütig zu sein vor
unserem Gott“ (Micha 6,18). Wir sind dazu aufgerufen, uns gegen jede Form der Ungerechtigkeit in der
Wirtschaft und gegen die Zerstörung der Erde zu wenden, damit „das Recht ströme wie Wasser und die
Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach“ (Amos 5,24).

27. Darum sagen wir Nein zu jeder Theologie, die den Anspruch erhebt, dass Gott nur auf der Seite der
Reichen stehe, und dass Armut die Schuld der Armen sei. Wir weisen jegliche Form der Ungerechtigkeit
zurück, die gerechte Beziehungen zerstört – Geschlecht, Rasse, Klasse, Behinderung, Kaste. Wir weisen
jede Theologie zurück, die vorgibt, menschliche Interessen dürften die Natur beherrschen.

28. Wir glauben, dass Gott uns dazu aufruft, die Schreie der Armen und das Stöhnen der Schöpfung zu
hören, und dem missionarischen Auftrag Jesu zu folgen, der gekommen ist, damit alle Leben haben, und
es in Fülle haben (Joh 10,10). Jesus bringt den Unterdrückten Gerechtigkeit und den Hungernden Brot;
er befreit die Gefangenen und gibt den Blinden das Augenlicht (Lk 4,18); er unterstützt und schützt die
Bedrängten, die Fremdlinge, die Waisen und die Witwen.

29. Darum sagen wir Nein zu jeder kirchlichen Praxis oder Lehre, die die Armen und die Bewahrung der
Schöpfung in ihrer Missionsarbeit nicht berücksichtigt, die deshalb denen, die „zu stehlen, zu schlachten
und umzubringen“ (Joh 10,10) kommen, Beistand leisten, statt dem „guten Hirten“ zu folgen, der für das
Leben aller gekommen ist (Joh 10,11).

30. Wir glauben, dass Gott alle Männer, Frauen und Kinder von überall her zusammenruft, sowohl Reiche
wie Arme, um die Einheit der Kirche und deren Mission aufrechtzuerhalten, damit die Versöhnung, zu
der Jesus uns beruft, sichtbar werden kann.

31. Darum sagen wir Nein zu jedem Versuch, im kirchlichen Leben Gerechtigkeit und Einheit voneinander
zu trennen.

32. Wir glauben, dass der Geist uns dazu aufruft, Rechenschaft für die Hoffnung abzugeben, die durch
Jesus Christus in uns ist, und zu glauben, dass Gerechtigkeit siegen und Frieden herrschen wird.

33. Wir verpflichten uns, einen globalen Bund für wirtschaftliche und ökologische Gerechtigkeit im
Haushalt Gottes zu suchen.

34. In Demut bekennen wir diese Hoffnung, im Wissen, dass auch wir unter dem Gericht der Gerechtigkeit
Gottes stehen.
_ Wir sind uns der Mittäterschaft und Mitschuld derer bewusst, die, gewollt oder ungewollt, aus
dem gegenwärtigen neoliberalen Weltwirtschaftssystem Gewinn ziehen; wir erkennen, dass dies
sowohl auf Kirchen wie auf Mitglieder unserer eigenen reformierten Familie zutrifft, und wir
rufen deshalb zum Bekennen unserer Sünde auf.
_ Wir geben zu, dass wir in der Kultur des Konsumverhaltens, der konkurrierenden Gewinnsucht
und der Selbstsucht des gegenwärtigen Wirtschaftssystems gefangen sind. Allzuoft hat das auch
unsere eigene Spiritualität durchdrungen.
_ Wir bekennen unsere Sünde, dass wir die Schöpfung missbraucht haben und dass wir unsere
Aufgabe als Hüter und Bewahrerinnen der Natur verfehlt haben.
_ Wir bekennen unsere Sünde, dass die Zerrissenheit der reformierten Familie unsere Fähigkeit,
die Mission Gottes in ihrer Ganzheit auszuführen, beeinträchtigt hat.

35. Wir glauben, – im Gehorsam gegenüber Jesus Christus – dass die Kirche zum Bekenntnis, zum Zeugnis
und zum Handeln berufen ist, selbst wenn die Obrigkeit und das menschliche Gesetz dies verbieten
sollten und dies Bestrafung und Leiden nach sich ziehen kann (Apg 4,18ff). Jesus ist der Herr.

36. Wir schließen uns zusammen zum Lobe Gottes, Schöpfer, Erlöser und Geist, „der die Gewaltigen vom
Thron stößt und die Niedrigen erhebt, die Hungrigen mit Gütern füllt, und die Reichen leer ausgehen
lässt“ (Lk 1,52f).

Wir schließen einen Bund für Gerechtigkeit

37. Indem wir unseren Glauben gemeinsam bekennen, schließen wir einen Bund im Gehorsam gegen Gottes
Willen. Wir verstehen diesen Bund als einen Akt der Treue in gegenseitiger Solidarität und verlässlichen
Bindungen. Was uns verbindet, ist der gemeinsame Einsatz für wirtschaftliche und ökologische
Gerechtigkeit, sowohl in unserem uns allen gemeinsamen globalen Kontext als auch in unserem
jeweiligen regionalen und lokalen Umfeld.

38. Auf diesem gemeinsamen Weg haben einige Kirchen bereits ihre Verpflichtung in Form eines
Glaubensbekenntnisses (confession of faith) ausgedrückt. Wir bitten diese Kirchen dringend, ihr
Bekenntnis auf regionaler und lokaler Ebene in konkretes Handeln umzusetzen. Andere Kirchen, die sich
bereits auf diesen Prozess eingelassen und entsprechende Aktionen eingeleitet haben, bitten wir ernsthaft
um ein weiteres Engagement im Bereich der Aufklärung, des Bekenntnisses und konkreten Handelns.
Jene Kirchen, die noch am Anfang des Prozesses, nämlich des Erkennens stehen, bitten wir im Sinn
unserer gegenseitigen Verantwortung als Bundesschlusspartner, ihren Aufklärungsprozess zu vertiefen
und die Frage eines Bekenntnisaktes (confession) zu erwägen .

39. Die Generalversammlung ruft die Mitgliedskirchen des RWB auf der Grundlage dieser
Bundespartnerschaft auf, die nicht ganz einfache, prophetische Aufgabe zu übernehmen, ihren
Ortsgemeinden den Sinn dieses Bekenntnisses (confession) zu vermitteln und zu interpretieren.

40. Die Generalversammlung bittet die Mitgliedskirchen des RWB, dieses Bekenntnis (confession)
umzusetzen und sich die Empfehlungen des Ausschusses für öffentliche Angelegenheiten über
wirtschaftliche Gerechtigkeit und ökologische Fragen anzueignen.

41. Die Generalversammlung beauftragt (commits) den Reformierten Weltbund, sich zusammen mit anderen
Gemeinschaften (communions), – der ökumenischen Gemeinschaft, der Gemeinschaft anderer
Religionen, Bewegungen der Zivilgesellschaft und Volksbewegungen, – für eine gerechte Wirtschaft und
die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen und ruft unsere Mitgliedskirchen auf, das Gleiche zu tun.

42. Abschließend erklären wir mit Nachdruck, dass wir uns verpflichten, unsere Zeit und unsere Energie
darauf zu verwenden, die Wirtschaft und die Umwelt zu verändern, zu erneuern und wiederherzustellen
und damit das Leben zu wählen, auf dass wir und unsere Nachkommen leben können (5 Mo 30,19).

24 .Februar 2006

Volxbibel-Lesung. Videoclips

by @ 19:48. Filed under Jesusfreaks, kreatives, volxbibel

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Wer es noch nicht in anderen Blogs oder sonstwie entdeckt hat.
Es gibt jetzt nen Videoblog mit Volxbibel-Lesungs-Videoclips.
Martin Dreyer liest.
Und DJ Ojo untermalt das musikalisch.

http://www.videolesung.blogspot.com/

23 .Februar 2006

Sitzen wie die Polizei

by @ 13:09. Filed under sonstiges

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Fein fein.

Seit heute kann ich mich besser in (Büro-)Polizisten hineinversetzen.

Denn ein Bekannter von mir kam an ausgediente Bürostühle aus einem Polizeirevier ran.
Und so ein Ding hab ich nun.
Schön bequem.
Zwar 14 Jahre alt.. aber funktioniert noch..

Aus diesem Anlass ein Georg-Kreisler-Lied.
Schützen wir die Polizei” (flashplayer benötigt..)

22 .Februar 2006

messianische Gemeinde ist “böse” ?!?

by @ 15:19. Filed under Gebet.., nachdenkliches..

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Dürfen Juden den Glauben wechseln?
Darf man einem Juden von Jesus erzählen?
Ist Judenmissionierung ein erneuter Versuch der Vernichtung?

Hää?

Wer mag, der darf gerne mal beten für die jüdisch-messianische Gemeinde “neuer Wein”, welche sich immer sonnabends in unserern Gottesdiensträumen treffen.
Die haben anscheinend (mal wieder) Streß mit den “normalen” Chemnitzer Juden.
ich verweise auf zwei Artikel:

Beitrag in Toms Blog “In der (Chemnitzer) Jesusfalle”

Artikel in Der Sonntag (Online-Ausgabe)

21 .Februar 2006

Wintertraining in Geithain - so wars für mich

by @ 23:13. Filed under Abenteuer, Jesusfreaks, Lobpreis, theologisches

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Das Wintertraining hab ich überstanden .. gottseidank.. im wahrsten Sinn des Wortes..

Also, ich erzähl jetzt mal, wie es für mich als “Trainer” war.. und was ich beim Wintertraining gelernt hab..

Im Voraus war es für mich so:
Einerseits hab ich Bock, so nen Lehrerjob zu machen.
Bin deswegen gleich auf den Zug aufgesprungen.
Mein Fernziel ist es, eines Tages mal als Lehrer an einer (noch zu gründenden!) “Bibelschule” bzw. theologischen Ausbildungsstätte als Lehrer zu arbeiten..
Na ja. Und irgendwie muss man ja mal anfangen..

Andererseits:
wie ich bereits berichtete, hab ich derzeit ein wenig Probleme, was meine persönliche Verfassung anbelangt.
Es war so:
In den Wochen vorm WT bin ich einfach nicht dazu gekommen, mich mal vernünftig mit dem Thema “Vorbereitung” auseinander zu setzen.
die Themen, die ich lehren sollte, waren: “Überblick über die Bibel” (”Roter Faden”), “Hermeneutik” und “Exegese - was man alles herausfinden kann, wenn man sich mal intensiver mit einer Stelle beschäftigt..”
Alle diese Themen sind so “Steckenpferde” von mir.. ich hatte dazu schon vorher einiges gemacht.. aber ich hatte nix “in petto” dazu.. sprich: ich kann zu diesen Themen zwar bissl was erzählen.. aber alleine “aus dem Nähkästchen plaudern” macht noch keinen guten Unterricht.. man braucht ja ein Konzept, um seine Gedanken auch rüberbringen zu können.. ich musste halt alles noch vorbereiten..
Und ich hab vor dem WT einfach “meinen Arsch nicht hoch gekriegt”.
Insgeheim hoffte ich sogar, dass das WT nicht stattfinden würde.. immerhin kann man bei 77,- Teilnahmegebühr ja auch was erwarten.. Qualität halt.
Die Mindestteilnehmerzahl lag bei 15. Anmeldeschluß war 31.1.06.
Dann hieß es: 23 Leute haben sich angemeldet - ich dachte: Mist!
;-)
(letztendlich waren es dann um die 30…)

Na ja.
Dienstag ging das WT los.
Montag hab ich erst mich intensiv in die Vorbereitungen hineinknien können..

So. Nun geht das “Zeugnis” los..

Einfach nur vor Leuten stehen und erzählen ist langweilig.
Da bleibt nicht viel hängen.
Vor Ort gibts nen Beamer und Computer - also kann ich das auch einsetzen.
hab mich also ab Montag daran gemacht, Präsentationen zu meinen Themen zu erarbeiten.
Hab vorher noch nie wirklich mit “Präsentationsprogrammen” gearbeitet (Powerpoint ist wohl das bekannteste.. hab ich aber nicht. Ich verwendete OpenOffice Impress)

Ok. Montag hab ich am “Überblick über die Bibel” gearbeitet .. hab über 100 Folien produziert, war aber noch nicht fertig.
Dienstag bin ich dann nach Geithain gefahren.
Im Gepäck meinen (8 Jahre alten) Laptop, ne mobile Festplatte mit einigen Materialien und zwei Reisetaschen voll Bücher.
Mittwoch sollt ich was zum Thema Hermeneutik halten .. also erstmal das vorbereitet und den “Überblick über die Bibel” links liegen gelassen.
Hab am Dienstag unheimlich viel gebacken bekommen.
ca. 60 Folien Hermeneutik.

Hat echt gerockt die Vorbereitung!
Hab voll gemerkt, wie der HERR dabei war.
Und so war es dann jeden Tag.
Hab echt gemerkt, dass der HERR voll dahinter stand und in meinen Schwächen stark war. Hat echt seine Macht erwiesen, der Junge..
Ich hab gelernt, was es bedeutet, wenn Jesus sagt,
“(Mt, 6,34) Quält euch also nicht mit Gedanken an morgen; der morgige Tag wird für sich selber sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last hat.”

Es war wirklich bemerkenswert!
Ich hab wirklich gemerkt, wie mir Gott dabei half, die Sachen vorzubereiten.
Und umgekehrt: Eines Abends wollte ich noch Sachen vorbereiten.. aber es war auf einmal alles “zäh wie Kaugummi”. Der Saft alle. Es ging ganz zäh.
Hab dann aufgehört.
Und - am nächsten Tag hab ich gar nicht gebraucht, was ich (auf eigene Faust?) vorbereiten wollte.
Bin dann nämlich gar nicht so weit gekommen, wie ich vorbereitet hatte.
Auch nicht am übernächsten Tag, als ich das Thema fortsetzte. Was ich da vorbereiten wolte, war einfach “überflüssig”.

Na ja.
So hab ich das WT dann wohlbehalten überstanden.
Und ich bin Gott echt dankbar.

war einfach genial.

Hier noch ein Feedback eines Teilnehmers. Paul.

Ein Freak der eine Bibelschule gemacht hat, konnte das ziemlich gut erklären wie man das machen kann, verschiedene Systeme vorgestellt, über die verschiedenen Bibelübersetzung erzählt, was in welchem Buch der Bibel steht, wie das „System“ der Bibel aussieht und wie man sich dadurch Sachen leichter einprägen kann, was Exegese oder so ist und wie das funktioniert und warum das hilfreich sein kann. Irgendwie hat ders Geschaft wahnsinnig viele Fakten zu den Büchern so rüberzubringen das es nicht Langweilig wurde. Manchmal wars etwas zäh, ok, aber trotzdem total gut“.

*hrhr* ..

15 .Februar 2006

Lobpreis kontra Liedersingen

by @ 22:43. Filed under Jesusfreaks, Lobpreis, theologisches

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Grade eben kam mir ein seltsamer Gedanke.

Dass “Lobpreis” weitaus mehr sein soll als “Liedersingen” hört man ja ab und zu .. aber meistens ist in der Praxis mit “Lobpreis” doch nur das “Liedersingen” gemeint..

Folgendes:
in den allgemein üblichen Gemeinschaftslobpreiszeiten komme ich nur sehr selten “in den Lobpreis” rein. Generell.
Ganz merkwürdig ist das.

Vor lauter Liedersingen bin ich ganz abgelenkt.. auch die vielen Leute lenken mich ab.

Aber:
Vielleicht bin ich nicht so der “Liedersinge-Typ” - wenngleich ich mich mal hin und wieder bei dem ein- oder anderen Lied hingeben kann…

Aber das muss schon ne ganz bestimmte Sorte Lied sein - die sind jedenfalls nicht allzu häufig.. dürfen nicht zu tränedrück-mäßig sein..

(Nebenbei bemerkt - im Alltag erwisch ich mich manchmal, wie ich irgend ein stino-Lobilied vor mich hinträller oder -pfeife .. )

Jedenfalls - wo ich schon viel eher drin aufgehen könnte - das ist das Herumforschen.

Bin vielleicht ein Bücherwälz-Lobpreistyp..

Bin ja immer noch in Geithain.
Das Vorbereiten der Präsentationen hat echt so gerockt, das war der Hammer!

(unter zuhilfenahme des Hermeneutik-Skripts(pdf) von storch hab ich noch mal en paar Ergänzungen zu meinem heutigen Vortrag gemacht .. das gibts dann morgen für die Leuts als Einstieg.)

Wie schon angekündigt .. werde das hier von mir erstellte Material vermutlich zur allgemeinen Verfügung stellen.. muss es aber noch mal bissl aufarbeiten.
Für sowas wär ein GROBIAN-wiki wirklich nicht verkehrt.. na ja.. vielleicht schau ich mir mal die Thematik “wiki” die nächsten Wochen an..)

Für die, die nicht wissen, was G.R.O.B.I.A.N. bedeutet - ich habs mühselig herausgefunden:
= Gemeinde, Regio- Oder Bereichsleiter Intensiv Ausbildungs- Netzwerk

14 .Februar 2006

Geithain - Wintertraining

by @ 20:51. Filed under Abenteuer, Jesusfreaks, theologisches

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Ich sitz grade im dekadenten Jesusfreaks-Hotel der Jesusfreaks Geithain rum.

Heute ging das Wintertraining los..
Grade bastel ich noch an paar Sachen für den Beamer.. ich hab eigentlich noch nie so richtig Beamer eingesetzt zu Lehrzwecken - aber an sich ist das ja cool.. mal sehen, ob ich mit der Technik zurecht komme.
Als Programm zur Erstellung der Präsentationen nehme ich OpenOffice Impress.. hoffentlich ists wirklich beeindruckend und nicht bedrückend..

Hab zwei Reisetaschen voll Bücher mitgenommen - ich will ja für alles gewappnet sein.
Kann ich nämlich noch schnell mal was nachkucken..

Bis später..
..ich feil grade an Hermeneutik-Sachen..

(grundsätzlich bin ich bereit, solches Material GROBIAN zur Verfügung zu stellen.. doch das AN muss mal in die Pötte kommen..)

12 .Februar 2006

Froststock überlebt..

by @ 22:52. Filed under Abenteuer

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Froststock war einfach nur geil!
Genug Schnee hatten wir auch..
und mehr als letztes Jahr..
Und von Donnerstag bis Sonnabend hatten wir ca. 50cm Neuschnee.

Wieder zu Hause.

Aufm Froststock war es wärmer.. die Hütte konnten wir ja heizen..
nun bin ich wieder in meiner Bude.. nach 4 Tagen ohne Einfeuern ists da ziemlich frisch.

Ich hab jedenfalls auch ein paar Bilder vom Froststock gemacht..
Hier ein kleiner Bericht mit ein paar dieser Bilder.. (angucken!)

Nun ja,
Gegen mittag wollten wir durch den Wald.
Aber ohne Schneeketten ist da bald Feierabend.. also: Ketten aufziehen!
Ketten aufziehen

Als wir um ein paar Kurven gefahren waren, kam der Förster hinter uns an. (nee, keine Angst, wir haben nichts verbotenes gemacht.. der wußte ja Bescheid..)
Der sagte uns dann: “noch ca. 200m kommt ihr, weiter nicht - da muss noch der Schneepflug durch..” (extra für uns!)
Wir haben dem Förster geglaubt, und sind erstmal wieder ins Tal gefahren - aber nicht ohne Spaß dabei zu haben.. wie man sieht..
Stoßstangensurfen
Motorhaubenmitfahrt

So.
Ne reichliche Stunde später gings dann mit Schneepflug voraus nach oben.
Da wären wir ohne nicht durchgekommen.
Schneepflug voraus

Aber auch ein Schneepflug kann sich mal festwühlen.. bei ca. 1m (und mehr) Schneehöhe kann das passieren..
Hier ging nix mehr für den Trecker.. der hatte sich hoffnungslos eingegraben..
eingegrabener Trecker
Aber wir hatten ja genügend Schneeschippen und Schaufeln dabei..
freischaufeln

der hat uns dann noch nen kleinen Parkplatz planiert..
weiter gings dann zu Fuß.

An der Hütte angekommen sah es dann zum Beispiel so aus:
Schnee
(letztes Jahr war der Schneehaufen höchstens halb so groß..)
(Man beachte auch den Schnee auf dem Dach.. mal merken, wie das aussah..)

Da hilft wieder nur Schippen wie ein Wahnie..
wegschaufeln

In den Schneehaufen vor der Hütte hatten wir dann auch am nächsten Tag eine Schneehöhle graben wollen..
aber.. das ging schief.
Wir hatten noch ordentlich Schnee draufgepackt.. und auch das, was von drinnen raus geholt wurde, kam wieder oben drauf.
Na ja.
Mario und Robert waren jedenfalls grade in der Höhle drin..
auf einmal bricht das Teil zusammen.
Mario war nur halb verschüttet- Robert ganz.
Hatte immerhin ne Minute gedauert, bis wir ihn gefunden hatten..
..man stelle sich vor, das wäre des nachts passiert! Wenns keiner mitbekommt. Da liegste in der Höhle im Schlafsack - dann kracht das Ding zusammen - da wäre es aus gewesen!

So.
Dann haben wir Froststock gemacht.

Die nächsten Fotos sind von heute (Sonntag).
(Fotos von den anderen Tagen folgen irgendwann später mal.. vielleicht)
Also:
man male sich folgendes aus:
Das Dach der Hütte ist ziemlich steil.
Und es liegt ca. ein halber Meter Schnee drauf. Einiges davon grade ganz frisch draufgeschneit.. immerhin hatten wir ca. 50cm Neuschnee über diese Tage..)
Die Tage davor hatten wir immer kräftig geheizt.. so dass sich wohl unter dem Schnee ein ganz ordentlicher Wasserfilm gebildet hat.

Na ja.
Jedenfalls waren wir grade am Aufräumen des Geländes - auf einmal gab es einen gewaltigen Rumms..
da is der gesamte Schnee vom Dach in Form einer gewaltigen Dachlawine (die größte Dachlawine die ich bisher je miterlebt hatte) runtergekommen.
So sah das danach aus:
Dach ohne Schnee:
bla

Hier is der Schnee vom Dach -nämlich zum großen Teil in dem Gang, den wir geschippt hatten.. :
dachlawine
Das Ganze ging sehr schnell.. wenn da jemand grade auf dem Weg in die Hütte (oder raus) gewesen wäre - der hätte ein echtes Problem gehabt.
Wir haben dann auch ganz schnell durchgezählt, ob noch alle da sind.. aber zum Glück gottseidank hatte es keinen erwischt..

Da hilft also nur wieder: Schippen!
bla

Na ja.
Jedenfalls hatten wir die ganzen Tage von der Anfahrt bis zum Schluss viel Spaß gehabt und auch viel erlebt.
Ein paar Stichpunkte noch:
-ne Schwitzhütte gebaut und benutzt.
(ok. Fürn Stan: noch ein Foto:)
bla
-Bach zum Wasserholen war unter ner Schneedecke.. erstmal freigeschippt.
-Simon, Andi und Micha (aus der Umgebung von Lemgo) geborgen.. ca. nen halben Kilometer Weg freigeschippt, damit die mit ihrem Passat den Parkplatz erreichen konnten
-lecker Erbsensuppe gekocht.
-Holz gehackt.
-Spaß gehabt.
-Alk gabs auch…
( okok .. Sonnabend abend war zu derbe. Aua. Ich mach mir jedenfalls für die Zukunft zur Regel: am Lagerfeuer (und überhaupt!) - Finger weg von Hartalk! Das is nich gut..)

Falls ich Zeit habe, werde ich noch mehr berichten.
Bilder werde ich auch noch irgendwo im Netz abparken (damit sich das der Stan runterladen kann)

9 .Februar 2006

Froststock und Matschwetter?

by @ 07:31. Filed under Abenteuer

Text eingeschränkt lizensiert unter Creative Commons-Lizenz Creative Commons License

Grade hab ich mal frisch nach ein paar Wetterdaten geschaut.
Die letzten Tage haben wir nämlich ein wenig gezittert… aber nicht vor Kälte, sondern weil wir ein wenig Angst hatten, dass es zu warm sein könnte.
In Chemnitz ist ekliges Tauwetter.
Aber der Froststockort liegt ca. einen halben Kilometer höher.. auf ca. 800m oder so..
Trotzdem .. Auch oben im Erzgehügel war es so um die 0 Grad plusminus.. eher plus.. aber noch lange nicht so warm wie in Chemnitz.
Seit heute ist die Temperatur dort oben aber wieder im “grünen” oder besser gesagt “blauen” Bereich.
Und gestern muss es wohl ein wenig geschneit haben.. www.satzung-erzgebirge.de meldet grade -4 Grad und 99cm Schneehöhe, “beste Wintersportbedingungen” (9.02.2006, 08:09 )
Gestern hieß es noch “86cm Schneehöhe, 1 Grad, ‘Ski und Rodel gut’ ” (13:56).

ich packe grade meine Sachen.. nachher gehts los..
Der erste Tag noch ohne die Hütte.. ganz pur.. wir wollen ein paar Schneehöhlen bauen und werden zum Aufwärmen irgendwan dan nur Warmgetränke und Lagerfeuer zur Verfügung haben..
Morgen kommen dann noch einige Leute und der Schlüssel für die Hütte.

Falls sich jemand ganz spontan entschließen sollte.. Versuch macht kluch.. ich denke, ich werde auf Handy zu erreichen (0173-5965114) sein..

Hier noch ein Link wegen Wettervorhersage: Agrarwetterbericht für Marienberg (realchemie.com)
Für Satzung hab ich leider keinen Agrarwetterbericht gefunden. Bitte beachten: Marienberg liegt ca. 200m tiefer als das Gebiet bei Satzung… in Wald bei Satzung ist es also vermutlich ein wenig frischer als in Marienberg..

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