verschiedenste Gedanken meiner selbst.
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-------------Am 1. März wurde in Kopenhagen das Ungdomshuset (deutsch: “Jugendhaus”) gewaltsam von der dänischen Polizei geräumt.
Näheres zu diesem Haus siehe Ungdomshuset(wikipedia).
Das Haus wurde ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Hier fanden nicht unbedeutende Treffen der Arbeiterbewegung statt.
Na ja - irgendwann stand es leer, und 1982 wurde es besetzt.
Die Nutzer des Hauses konnten sich mit der Stadt Kopenhagen darauf einigen, dass sie das Haus nutzen können und dass die Stadt das Haus nicht verkaufen würde.
Genau das geschah aber in den späten 90ern.
Eine Aktiengesellschaft “Human A/S” erwarb das Haus.
Die Sekte Faderhuset (deutsch: “Vaterhaus”) wiederum kaufte die Aktienmehrheit an Human A/S und wurde somit Eigentümer des Ungdomshuset.
Sie wollen da irgend son christliches Zentrum draus machen.
Nachdem es jahrelang Streitigkeiten gab, wurde das Ungdomshuset am 1. März von der Polizei geräumt - nun beginnen die Abrißarbeiten.
(aktuelle Meldungen finden sich unter anderm auf dem deutschsprachigen Ungdomshuset-Blog
Tolle Wurst….
Ich als Bewohner der HM26 erkläre hiermit meine Solidarität mit den (Ex-)Nutzern des Ungdomshuset.
Ich verurteile sowohl das Verhalten der Sekte Faderhuset als auch die Durchsetzung der Räumung durch den Staat Dänemark.
Ich verurteile des weiteren jegliche staatliche Repression - nicht nur in Bezug auf Dänemark, sondern weltweit - nicht nur in Bezug auf das Ungdomshuset sondern in Bezug auf sämtliche Freiräume - nicht nur in Bezug auf Freiräume sondern überhaupt und generell!
Freiräume verteidigen! Sekten zum Teufel jagen! (s.a. 1. Kor 5,5)
Ya Basta - es reicht!
Wer Wind sät wird Sturm ernten!
Wer mag kann hierzu gerne seinen Senf loswerden … oder/und seine/ihre Solidarität bekunden
PS.: passende Musik: John Rolodex - Fuck the system vol. 2 (mp3) (derber Drum’n'Bass, 1h 13min Spieldauer, 67MB)
(hab ja früher schon mal was darüber geschrieben)
Update: schraubereien.de jetzt mit Trauerflor - allerdings benötigt der Code von dort noch eine kleine Korrektur: vor und nach dem /*< ![CDATA[*/ jeweils noch einen Zeilenumbruch - fertich.
Ich lass das drauf bis mind. zum 8.März, Internationaler Frauentag.
Jener wurde 1910 in eben jenem Haus beschlossen.
Ich habe heute und gestern in verschiedenen Blogs gelesen, dass angeblich Weihnachten sei.
Auch war ich gestern mal zu hause bei etwas Verwandtschaft.
Zudem besuchte ich um 17 Uhr ein Krippenspiel.
Und der Kalender sagte gestern ganz eindeutig “24.12.06 - Heiligabend”. bzw. heute sagt er “25.12.06 - 1. Weihnachtsfeiertag”.
Und ich hab Geschenke bekommen.
Hmm.
Auf der anderen Seite fühlte sich das Wetter die letzten Wochen an wie “Es ist Ende Oktober/Anfang November”.
Und das Weihnachtsgelumbe gammelt bereits seit Ende September in den $upermarktregalen rum.
Hmm.
Fakt ist jedenfalls: mir ist ganz und gar nicht “weihnachtlich” zumute.
Ich klage die Marktwirtschaft an, (mir) Weihnachten kaputt gemacht zu haben bzw. mitschuldig an der Zerstörung von Weihnachten zu sein!
Zwei dieser Zerstörungswerkzeuge sind die Unwörter “WeihnachtsMARKT” und “WeihnachtsGESCHÄFT“.
Weihnachten wurde an Mammon verhökert.
Die Zerstörung von Weihnachten ist nicht mal zu staats-atheistischen DDR-Zeiten gelungen. Obwohl angeblich sogar versucht worden sein soll, diese Feiertage in “Jahresendfeierlichkeiten” umzubenennen - Weihnachten hatte einen hohen Reiz.
Das erfolgreiche Erstehen von spanischen und ägyptischen Apfelsinen (meistens gab es nur die Ladenhüter namens “Castro-Kugeln” - kubanische Apfelsinen, die in ihrer Konsistenz eher an Stroh als an Südfrucht erinnerten)…. die Rennerei nach dem Weihnachtsbraten … oder z.B. nach Ersatzlämpchen für Schwibbögen (beste Zeit dafür: März oder April!) … das Horten von “Westschokolade” während des ganzen Jahres, um es dann uns Kindern zu Weihnachten auf den Teller zu packen… und so weiter und so fort.
Das alles gibts heute nicht mehr.
Bereits ab September kann man sich mit Weihnachtsutensilien eindecken … und die Monate nach Weihnachten kann man die nichtverkauften Reste in Ramschregalen finden. Ersatzlampen für Schwibbögen sind heute einfach zu beschaffen, und den Weihnachtsbraten kann man auf jeden Fall problemlos erwerben - ohne Schlangestehen.
Heute lautet die Weihnachtsbotschaft des Kapitalismus: “KONSUM!” = “Kauft Ohne Nachzudenken Schnell Unsern Mist!”
Oh wie gerne würde ich diese ganze kommerzielle Weihnachtsdeko kurz und klein hauen!
Oh wie gerne würde ich subversive Anti-Weihnachtsvermarktungsaktionen machen!
Sch*** Zwangsverfriedefreude-Eierkuchisierung!
Leute, das tötet!
Hab mehrfach gehört, dass in der Weihnachtszeit die Selbstmordrate am höchsten ist. Das glaub ich sofort - auch ohne statistische Belege.
Außerdem scheinen sämtliche “psychisch nicht ganz stabilen” Menschen vor allem in dieser Zeit besonders gerne auszuticken.
(Vielleicht ist das ja gewollt - auf diese Weise wird das System wenigstens teure arbeitsunfähige Depressive und sonstige Psychopathen los… *zynisch-mit-der-augenbraue-zuck*)
——–
Nun denn.
Dieses Jahr ists echt komisch.
Nachdem ich bei meiner Famile war, bin ich wieder nach Chemnitz gefahren.
Hab ja am Heiligabend die Gottesdienstmoderation gehabt.
Hmm.
Mir ging heute öfters durch den Kopf: “Wie kann jemand, der momentan (d.h. heute/gestern/vorgestern, nicht permanent!) in Gedanken den Prinzipien der Bergpredigt den Stinkefinger zeigt, einen Gottesdienst leiten?”
Die letzten Tage bin ich halt ziemlich grummelig durch die Gegend gelaufen. Beim Einkaufen dachte ich über die ganzen anderen Menschen “Alles Arschlöcher - und ich bin der Furz, der sich hier durchzwängen muss!”
….ach was solls!
ich hör lieber auf mit schreiben für heute.
Jedenfalls hat meine alljährliche “Medizin” dieses Jahr nicht angeschlagen.
Diese Medizin ist so:
Innerhalb der Weihnachtsvorbereitungen in unsrer Gemeinde, und dann während der Weihnachtsaktion stellt sich normalerweise bei mir ein fröhliches von Herzen kommendes Breitwandgrinsen ein. Die ganzen strahlenden Gesichter beim Weihnachtessen zu Heiligabend Mitternacht (100-150 Leute, Gänsebraten mit Klößen und Rotkraut) - und die Vorfreude darauf.
Dieses Jahr haben die Mundwinkel ma kurz müde gezuckt.
Grummel…
Euer Grinch.
(Vielleicht bin ich ja eine Art “Caganer” (s.a. spon)
——
PS.: falls sich jemand fragt, ob ich noch wach bin oder schon wach bin. Ich bin noch wach. Nach dem Mitternachtsessen hab ich noch Leute nach hause gefahren - eine Tour gegen ca. 1:30 Uhr, eine gegen 3 Uhr … dann noch bissl rumgehangen .. und dann nach Hause.)
(Ja ich gebs zu - der Gottesdienst 22 Uhr plus die Zeit danach - inkl das Taxi-Spielen - ja das hat mir Spaß gemacht.
Übrigens: Die Heilse hat noch bis zum 26.12. irgendwann nachts offen. Durchgängig. Mit Programm-Angeboten. Ebenfalls durchgängig. Für die ganzen Leute die Weihnachten nicht wissen wohin. Jedes Jahr machen wir das.
Manchmal beschäftigt mich die Frage,
wie kommerziell darf man Dinge tun?
Oder sollte man grundsätzlich eine nicht-kommerzielle Schiene fahren?
Schließlich lesen wir in Mt 10,8(b) “Umsonst habt ihr alles bekommen, umsonst sollt ihr es weitergeben.”
(Volxbibel: “Und tut das alles, ohne Kohle dafür zu verlangen, denn ihr habt es auch für lau von mir bekommen.”)
Ok. Hier gehts um Wunder tun … aber nicht nur! Sondern auch um die Verkündigung an sich. (Verse 6 und 7)
Manchmal kommt es vor, dass ich in einem Gottesdienst bin, wo sich dann auch ein Büchertisch findet … oder direkt ein kleiner Laden mit Haufen mehr-oder-weniger-Kitsch.
Da muss ich manchmal an die Story von der Tempelreinigung denken… reicht es nicht, dass es christliche (Bücher-)Läden gibt? Muss man das Zeug auch noch in Gotteshäusern verscherbeln?
Na gut - man kann einwenden, das da keine Abzocke betrieben wird. Sondern der Büchertisch-Onkel ja auch nur über die Runden kommen will.
Aber: wollten denn die Händler und Geldwechsler damals im Tempel nur abzocken? ich vermute eher, die haben das zum Überleben gemacht.
Na ja.
Ich will mit diesem Beitrag niemandem verbieten, ein wenig Merchandise zu machen.
Ich hab selber auch schon solche Artikel gekauft.
Ich will nur mal bissl zum Nachdenken anregen.
Hierzu auch ein schönes Lied vom Jansalleinen:
Link: MP3 (unbedingt anhören! Im Prinzip hab ich diesen ganzen Beitrag nur um dieses Lied herum geschrieben!)
(Jan will bald mit Aufnahmen zu einem neuen Album anfangen. Aber er ist der Meinung, dass das sowieso niemanden interessiert. Blödsinn!)
Ok. Eigentlich nett, coole Jesus-(Freaks)-Shirts zu haben … andererseits - wo is die Grenze bei der Vermarktung?
Und zur Ökumene in diesem Sinne (wer das Lied angehört hat, weiß was ich meine):
Nicht nur Kreuze kann man je nach Geschmack kaufen…
…sondern auch Jesus und seine Mutti.
Vermarktungs-Evangelium, Kapitel 28, 18-20:
(18) Mammon trat auf die Konzerne zu und sagte: „Ich habe euch unbeschränkte Vollmacht auf der Erde gegeben.
(19)Darum geht nun zu allen Völkern der Welt und macht die Menschen zu meinen Kunden.
Vermarktet und privatisiert alles im Namen eures Wohlstands und Profites und des eiligen Geldes.
(20)Und lehrt sie, alles zu schlucken, was ihr ihnen unterjubelt.
Und das sollt ihr wissen: ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende des Geldes.
—
Kapitalismus unser, gefunden bei indymedia
Kapitalismus unser,
der du bist auf Erden.
Dein Zwang komme,
dein Wille geschehe.
Wie auf Arbeit, so auch im Kaufhaus.
Unser täglich Mühsal gib uns heute.
Und vergib uns unsere finanzielle Not.
Wie auch wir vergeben unseren neoliberalen Nötigern.
Und führe uns nicht aus der Versuchung,
sondern kette unseren willen an das blinde Diktat der Werbeindustrie.
Denn dein ist der Zwang und die Konkurrenz
und der bunte Glitzerschein in Ewigkeit.
Amen.
Hallo liebe Leser.
ich weiß nicht, wie viele von euch sich früher bereits mit der Problematik “Zuwanderung, Asylrecht, Abschiebung, Bleiberecht usw” beschäftigt haben.
Fakt ist, dass dieses Thema unter Christen noch viel zu wenig wahrgenommen wird. Erst wenn auch mal Christen davon betroffen sind, wird man aktiv - aber dann auch wieder nur in solchen Einzelfällen.
Grundsätzlich aber schiebt unser Staat ganz gerne ab.
Dabei kommt es viel zu oft vor, dass Menschen aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen werden - oder dass sogar Familien auseinander gerissen werden.
Oder dass Menschen abgeschoben werden, die rein rechtlich eigentlich nicht hätten abgeschoben werden dürfen.
Sowas passiert z.B. aufgrund von Willkür oder “Verfahrensfehlern” oder wegen irgendwelchem Papierkram.
Man darf hierbei nicht vergessen, dass bei weitem nicht jeder Asylsuchende perfekte Deutschkenntnisse hat - und bei weitem nicht jede Behörde stellt astreine Dolmetscher zur Verfügung.
Hier zwei aktuelle Fälle:
Yusuf Karaca. Er sitzt in Abschiebehaft. Bei Abschiebung in die Türkei drohen ihm Gefängnis inkl. Folter.
Serif Akbulut. Der 20jährige Kurde musste vor 8 Jahren zusammen mit der Familie aus der Türkei fliehen und lebt seitdem in Deutschland. Er iust ein Musterbeispiel “perfekter Integration”. Seiner ebenfalls in Deutschland lebenden Familie geht es gar nicht gut - und seit er 15 ist, ist er praktisch die einzige Stütze seiner Familie. Momentan sitzt er ebenfalls in Abschiebehaft.
Wer kann, möge unterstützen!
Und generell darf man die Augen ruhig mal öffnen für diese Problematik!
Wacht endlich auf, Leute!
Nun noch ein paar kleine allgemeine Sachen zur Problematik.
Manchmal hört man “kriminelle Ausländer gehören abgeschoben“.
Hierbei ist festzustellen: Man darf Abschiebung nicht mit Ausweisung verwechseln. Ausweisung kann ein Grund für eine Abschiebung sein - aber das ist nicht unbedingt zwangsläufig der Fall.
Man hört auch manchmal das Argument, “die Ausländer liegen uns ja nur auf der Tasche“.
Blödsinn!
Die Leistungen an Asylbewerber sind seit Jahren rückläufig. 2001 waren das 1,7 Mrd Euro bei 314.000 Empfängern, 2004 nur noch 1,3 Mrd. Euro bei 230.000 Empfängern.
Das Sozialbudget insgesamt lag 2003 bei 694 Mrd. Euro.
(ich hoffe, ich hab hier grade nicht “Äpfel mit Birnen verglichen”)
Auch hört man oft, “Ausländer nehmen uns unsere Arbeitsplätze weg!”
Ebenfalls Blödsinn!
Denn: für die Wirtschaft sollte es theoretisch egal sein, welche Nationalität ein Mensch hat.
Ein Mensch produziert (und bekommt dafür Geld) - aber er konsumiert ja auch (und gibt also Geld aus).
Erstmal ist folgendes richtig: Wenn Ausländer in Deutschland arbeiten wollen, dann erhöht das natürlich die Zahl der Arbeitsuchenden. Logisch.
Aber ebenfalls logisch ist eigentlich, dass Ausländer auch Arbeitsplätze schaffen. Denn: sind mehr Leute da, wird mehr konsumiert. Wird mehr konsumiert, muss mehr produziert werden.
Durch den Konsum erhöht jeder den Verbrauch und somit die Nachfrage - und somit die Notwendigkeit der produktionssteigerung, was meistens mit der Notwendigkeit von mehr Arbeitsplätzen verbunden ist.
Ich sehe hier das Problem eher an einer anderen Stelle:
Nämlich das globale Ungleichgewicht. “Nord-Süd-Gefälle”. Ein “Ausländer” produziert “daheim” billiger als hier in Deutschland. Heißt: wenn er in Deutschland arbeitet, ist seine Arbeitskraft teurer als in einem Drittweltland.
Hier ist das Problem!
Globalen Kapitalismus wegrationalisieren!
Wieder mal Zeit für ein Selbstinterview.
Hallo Micha, wie gehts?
Na ja.. geht so. Im großen und Ganzen gehts mir ganz ähnlich wie dir.
Was gibts denn?
Hast du in Storchs Blog die Hiob-Serie gelesen?
Ja, klar, ich hab das bissl mitverfolgt … nun ja, nicht jeden einzelnen Beitrag inkl. aller Kommentare wort für wort verfolgt.. aber manche Sachen interessieren einen ja mehr, andere weniger.
Hast du gesehen, dass Storch heute vermutlich den letzten Beitrag dazu geschrieben hat?
Ja - sieht ganz so aus, als wäre diese Serie heute zuende gegangen. Und zwar mit einem Beitrag über Hiob 42,12.17.
Ja genau. Ist dir dabei was aufgefallen?
Klar. Storch hat diesmal gar nichts dazu geschrieben - sonst hat er doch eher lange Texte..
Ich versteh das gar nicht - mir fallen bei diesem Vers sofort ein paar sachen ein!
Was? Dir auch? Eh - das geht doch eigentlich gar nicht.. da müssen wohl wir ran!
Klar! Lass uns über diese Verse diskutieren! Aber zuerst mal der Text:
12 Der Herr segnete Ijob während der nun folgenden Zeit seines Lebens noch mehr als vorher. Ijob besaß schließlich 14000 Schafe und Ziegen, 6000 Kamele, 2000 Rinder und 1000 Esel.
13 Er bekam noch sieben Söhne und drei Töchter.
14 Die älteste Tochter nannte er Täubchen, die zweite Zimtblüte und die jüngste Schminktöpfchen.
15 Im ganzen Land gab es keine schöneren Frauen als die Töchter Ijobs. Ihr Vater bedachte sie in seinem Testament genau wie ihre Brüder und vermachte jeder einen Anteil seines Landbesitzes.
16 Ijob lebte nach seiner Erprobung noch 140 Jahre, sodass er noch seine Enkel und Urenkel sah.
17 Er starb in hohem Alter, gesättigt von einem langen und erfüllten Leben.
Krass, Gottes Segen scheint am Reichtum messbar zu sein könnte man meinen!
Ja - das hab ich auch schon gelegentlich gehört… vor allem Vers 12..
Aber ich meine: Gottes Segen am Reichtum messen - das is kompletter Bullshit!
Hey - moment! Vers 12 redet doch ziemlich eindeutig davon, dass sich Gottes Segen z.B. im Reichtum Hiobs ausdrückt…
Ja, das mag sein - aber ganz so einfach ists nicht!
Es gibt ja noch haufen andere Bibelstellen, die man dabei nicht übersehen sollte! Z.B. sagt Jesus, dass eher ein Kamel durchs Nadelöhr kommt als ein Reicher in den Himmel! Wenn Gott also durch Reichtum segnet, dann erschwert er doch, dass jene Leute in den Himmel kommen. Das ist nicht ganz logisch.
Desweiteren Jakobus 5: “Hört zu, ihr Reichen! Weint und jammert über das Elend, was auf euch zukommt … ”
Hmm - stimmt. Und wenn ich so überlege, dann fällt mir auch ein, dass von den Aposteln wohl auch keiner so richtig viel Asche hatte…
Genau. Und Jesus war soweit ich das aus dem NT herauslese auch nicht grade “reich” im weltlichen Sinn. Hat er aber auch nicht nötig gehabt.
Und generell - die Bibel ist voll von Stellen, die sich gegen Leute richten, die alles an sich raffen und nix abgeben wollen. Und Stellen, die davor warnen, allzu wohlhabend zu sein.
Aber warum hat Gott Hiob dann reich gemacht?
Nun, kucks dir doch mal genau an.
Wichtigste Voraussetzung hierbei ist, dass Hiob gerecht war. Unter anderem gehört dazu, dass er sich seinen Wohlstand nicht auf ungerechte Weise angeeignet hat. Zumindest behauptet er das in Kapitel 31 - und ich glaube nicht, dass er da gelogen hat.
Außerdem ist es was ganz anderes, ob Gott Reichtum wachsen lässt, indem sich Weidevieh wie die Karnickel vermehrt bzw. indem Arbeit einfach gut gelingt - oder ob Reichtum aus der Ausbeutung anderer resultiert.
Du meinst also, Reichtum damals und Reichtum heute sind zwei verschiedene Sachen?
Ja - so ungefähr! Welche Möglichkeiten hat man denn heutzutage, reich zu werden? Das geht eigentlich kaum ohne Ungerechtigkeit.
Zumal es natürlich auch darauf ankommt, wie man mit persönlichem Reichtum umgeht.
Hä? Wie meinst du das?
Na ja. Wenn ich Jesus richtig verstehe, dann sieht er das so: “Das was dir gehört, gehört dir eigentlich gar nicht. Es ist dir nur anvertraut und du sollst es weise und gerecht verwalten. Die Dinge gehören eigentlich demjenigen, der sie wirklich braucht - und diese Dinge dem Eigentümer in diesem Sinne vorzuenthalten ist Diebstahl bzw. Sünde.” Wobei man natürlich in vielen Fällen selbst derjenige ist, der diese Dinge benötigt - aber bei weitem nicht immer!
Krasse Aussage. Haste dafür auch ne Bibelstelle?
Ja. Natürlich. Die ganze Argumentation hier dazulegen ist aber etwas zu ausführlich für so ein kleines Interview - aber kuck dir einfach mal Lukas 16 an - das ganze Kapitel. Und achte mal auf Vers 12.
Es gibt aber Christen, die behaupten, dass sich Gottes Segen auch am Reichtum messen lässt - und wer z.B. arm ist, der lebt halt noch nicht genug “im Glauben”.
Aaach - ja das kenn ich. Man bezeichnet das als “Wohlstands-Evangelium”. Das ist meiner Meinung “dem Bauche predigen” - sowas hört man natürlich gerne. “Gott wird dich reich machen. Er hat dich schon reich gemacht. Auf seinem Himmelskonto liegen Millionen, die musst du nur abbuchen!” … Oft bieten solche Prediger konkrete Hilfen an, bei diesen “Überweisungsvorgängen vom Himmelskonto ins tägliche Leben” - na ja … gegen eine “kleine Bearbeitungsgebühr”. “Spende! Gott wirds dir 100fach zurückzahlen!” Bullshit. Die sollen ma gefälligst die ganze Bibel lesen, diese weißer-Glitzeranzug/Goldringe/Glaskanzel/Mercedes-S-Klasse-Prediger!
In meinen Augen ist das Wohlstandsevangelium die “Gute Nachricht vom luxuriösen Weg in die Hölle”.
Ja - wie nun? Dürfen Christen reich sein?
Nun, ich denke schon. Allerdings ists halt schwierig… jedenfalls ist es nicht der Normalfall und schon gar nicht Zeichen von Gottes Segen.
Reichtum innerhalb dieser Gesellschaft ist ne ethisch sehr schwierige Sache.
Ich würde vorschlagen, dass wir später darüber noch mal reden.
Jo, klaro .. das war ja nun auch schon wieder ziemlich lang..
Eben. Vielleicht wollen andere auch was dazu sagen?
Werden wir sehen…
na denn, auf wiedersehen!
(kleines update: )
Hee! - wart ma kurz!
Was denn noch?
Na, eine Frage hab ich noch: Willste denn lieber den Reichtum abschaffen?
Nein, nicht ganz.
Nicht der Reichtum gehört abgeschafft. Sondern die Armut!
Aus diesem Anlass hat dieser Blog nun auch dieses nette kleine MAKEPOVERTYHISTORY-Banner bekommen.
Wer George Orwells Roman “1984″ kennt, weiß was ich mit dem Begriff “Neusprech” meine.
Es geht um eine Umformung der Sprache. “Unschöne” Worte werden durch harmlos klingendere Worte ersetzt.
Niemand spricht heutzutage z.B. von “Kriegsminister”, sowas heißt heute “Verteidigungsminister”. Und selbst das Wort Krieg an sich ist heutzutage kaum noch zu vernehmen .. schon eher Worte wie “Waffengang”, “militärische Intervention”, “friedenssichernde Maßnahme“, “militärischer Präventivschlag” …. und so weiter ..
Die modernen Medien werden uns sicherlich noch zahlreiche kreative Umschreibungen dafür liefern.
Der Fachausdruck für solche sprachlichen Verschleierungen ist “Euphemismus” (aus dem griechischen, “schönreden”).
Bereits in meiner VerteidigungsKriegsdienstverweigerung vor ca. 10 Jahren habe ich mich über solche Dinge aufgeregt ..
Z.B. darüber, dass UN- bzw. NATO-Truppen im Jugoslawienkrieg als “Friedenstruppen” bezeichnet werden. Ich bin der Meinung, dass die einzige Armee, die man als Friedenstruppe bezeichnen könne, die Heilsarmee sei. (Damals hatte ich allerdings noch überhaupt gar nichts mit der Heilsarmee zu tun.. )
Umso überraschter war ich, als ich neulich beim Herumstöbern auf folgenden Euphemismus traf: “Heilsarmee”: Soldatendeutsch für “NATO-Truppen” .. was soll ich noch hierzu sagen..
———
Nun zu drei Euphemismen, die mir in letzter Zeit begegneten.
Zum einen, im Zusammenhang mit der Vogelgrippe, “Keulung“.
Da war in den Nachrichten von einem Vogelgrippefall in irgend einer Geflügelzucht die Rede.. und dass soundso viele Vögel gekeult wurden.
Warum sagt man nicht gleich, was Sache ist? Ich muss nämlich zugeben, dass ich nicht sofort wusste, was gemeint war. Keulen - das klingt natürlich zum einen wie “Keule” - aber eine Keule als Tötungsinstrument ist heutzutage antiquiert. Zum anderen klingt “keulen” fast wie “heilen” - gemeint ist jedenfalls “notschlachten” bzw. “umbringen”.
———
Zum anderen, ein ganz offizieller Euphemismus aus der Politik.
“Ausreisezentrum“. (Oder auch “Ausreiseeinrichtung, Sammelunterkunft, Landesunterkunft”)
Na, da denkt man doch sofort an die netten “Reisezentren” der Deutschen Bahn.
Ein Serviceangebot?
Für Leute, die irgendwie aus Deutschland ausreisen möchten?
Mitnichten!!
Gemeint ist eine Art “Abschiebeknast” oder “Ausländerlager”.
Hier sollen “vollziehbar ausreisepflichtige Ausländer” eingesperrt untergebracht werden, um ihnen die “Ausreiseentscheidung zu erleichtern”..
Mein Urteil: ++ungut!
———
So.
Und nun noch ein Euphemismus aus der Nachbarschaft.
Chemnitz hat viele freie Wohnungen. Klar, dass das den Mietpreis drückt..
Was macht man also, wenn das Angebot viel höher als die Nachfrage ist und dadurch der Preis niedrig ist?
Richtig. Das Angebot künstlich verknappen. Wohnhäuser kann man aber im Gegensatz zu Getreide schlecht einlagern oder woanders verkaufen/vermieten.
Bleibt also nur die “Reduzierung des Warenbestandes”.
Ihr fragt euch vielleicht, “ach so, du meinst Abriss?”
Nein. Wer wird denn gleich von Abriss reden?!?
Der moderne Stadtplaner reißt nicht ab. Er baut rück.
Hier ist solch ein Rückbauprojekt:
Und so sieht der Rückbau aus:
Nein, das ist kein Abriss. Was ihr hier seht, ist ein Umbauvorhaben, welches grade im gange ist.
In Chemnitz werden Häuser nicht abgerissen. Sie werden zu Wiesen umgebaut.
Auf folgendem Bild ist das zu sehen:
Links zu sehen das Schild vom ersten Foto. Dahinter rechts hinter den Bäumen das Haus, was grade rückgebaut wird. (Das zweite Foto zeigt genau dieses Haus von der anderen Seite) Und rechts vorne, das Grüne, das ist ein Haus, welches letztes Jahr bereits rückgebaut wurde. Richtig gemütlich und wohnlich, oder?
Hmm.. ob man Gottes Reich auch rückbauen kann?
Oder: Ob man noch mehr Worte nach diesem Schema bilden kann?
Z.B. wie wäre es damit, ene Mahlzeit rückzuessen (=wieder auskotzen) .. oder wenn sich zwei Menschen rückversöhnen (=zerstreiten)? Oder wenn ein Mensch einen anderen rückbelebt (=tötet)?
na ja na ja.
Fight newspeak/doublespeak!
Jesus sagt (Mt 5,37) “Es sei aber eure Rede: Ja, ja! Nein, nein! Was aber darüber hinausgeht, ist vom Bösen.”
———
Nachtrag:
Normalerweise ist “Rückbau”, wenn ein Haus verkleinert wird. Es wird um ein paar Etagen reduziert. Man macht dies z.B. gerne mit DDR-Plattenbauten. Aber: nur allzuoft versteht man in Chemnitz unter “Rückbau” das Rückbauen um alle Etagen eines Hauses..
In Lukas 12,13-21 wird uns von Jesus ein Gleichnis erzählt.
Der Gleichnistext (v.16b-20) ist folgender:
»Ein reicher Grundbesitzer hatte eine besonders gute Ernte gehabt.
17 Was soll ich jetzt tun?, überlegte er. Ich weiß gar nicht, wo ich das alles unterbringen soll!
18 Ich hab’s, sagte er, ich reiße meine Scheunen ab und baue größere! Dann kann ich das ganze Getreide und alle meine Vorräte dort unterbringen
19 und kann zu mir selbst sagen: Gut gemacht! Jetzt bist du auf viele Jahre versorgt. Gönne dir Ruhe, iss und trink nach Herzenslust und genieße das Leben!
20 Aber Gott sagte zu ihm: Du Narr, noch in dieser Nacht werde ich dein Leben von dir zurückfordern! Wem gehört dann dein Besitz?«
Die Grundaussage des Gleichnisses ist uns allen geläufig.. Habgier ist Mist. Irdischer Besitz muss hier bleiben.. worauf es ankommt sind die “Schätze im Himmel”.
Nun, ich möchte nun aber mal den “reichen Grundbesitzer” ein wenig mehr beleuchten.. und vor allem das, was er da eigentlich tut und warum das Mist ist, was er tut.
1.) Arbeitet er eigentlich? Woher kommt sein Reichtum?
In der Lutherbibel ist dieses Gleichnis überschrieben mit “Der reiche Kornbauer”.
Das ist irreführend! Davon steht nichts im text.
Es ist die Rede von einem reichen Mann, dessen Land viel Frucht einbrachte.
Ob dieser Mann tatsächlich selber auf dem Feld stand und arbeitet ist nicht berichtet. Viel eher wird es so gewesen sein, dass dieser Mensch einfach nur viel Acklerland besaß - ein Großgrundbesitzer.
Möglicherweise verpachtete er das Land an andere und strich dafür einen Teil der Ernte ein. Oder er ließ es durch Feldarbeiter bestellen.
Es scheint mir so, dass dieser Mensch seinen Reichtum nicht durch Arbeit, sondern lediglich durch Besitz vermehrt.
2.) Das Korn. Wo kommts her, wozu ist es da.
Wer hat eigentlich das Getreide erfunden?
Gott.
Wozu hat er es geschaffen?
Unter anderem damit wir was zu fressen haben.
Getreide war damals das Grundnahrungsmittel schlechthin.
Wer ist dafür verantwortlich, dass das ausgesäte Getreide viel Ertrag bringt?
Richtig - die moderne Agrarchemie…
Nein Quatsch! Natürlich Gott.. er sorgt für das richtige Maß an Sonne und an Regen.. er sorgt für das Fernbleiben von Schädlingen.. na und sonst braucht das Getreide natürlich einfach nur noch Zeit zum Wachsen..
Wozu hat Gott eine reiche Ernte kommen lassen?
na - vermutlich damit seine Leute genug zum Essen haben. Segen durch reiche Ernte. Was sonst?
3.) des Reichen Umgang mit der Ernte. Preisspekulationen und künstliche Verknappung von Gütern.
Was denkt der Reiche aber, wozu die gute Ernte da ist?
“Fein - alle haben genug zu essen”?
Nein. Sondern, “Fein - ich hab ausgesorgt!” (V.19)
Nun gibts da aber ein marktwirtschaftliches Problem. Nämlich das Verhältnis Angebot und Nachfrage und dessen Auswirkungen auf den Preis.
Wenn es viel Getreide gibt, dann ist der Getreidepreis niedrig und der damit zu erzielende Gewinn natürlich nicht so hoch.
Für die Bevölkerung wäre das natürlich toll - denn so kann man schön billich Getreide einkaufen. (Und vielleicht wollte Gott sein Volk segnen, indem er ihnen günstig Getreide zukommen lässt.)
Was kann man aber tun, um einem Preisrutsch durch Angebotsüberschuss entgegenzuwirken?
Nun, man betreibt eine “künstliche Verknappung” des Angebotes. Bei Getreide ists halt praktisch, dass man es jahrelang einlagern kann. Man veräußerst einfach nur einen Teil, und den ganzen Rest hält man zurück. Auf diese Weise kann man einen erheblich höheren Gewinn erzielen.
So machts auch der reiche Grundbesitzer. Statt das Getreide zu verkaufen will er es einlagern.
“Größere Lager müssen her!” sagt er sich.
Das hat für ihn auch den Vorteil, dass er in der kommenden Saison einfach nur sein altes Getreide verkaufen braucht.. bloß kein neues Getreide anbauen! Das würde ja wieder zu einem Angebotsüberschuß führen. Stattdessen einfach nichts mehr tun. Eierschaukeln. Der Besitz arbeitet ja, das reicht aus.
Gut ist das also für jenen reichen Menschen. Aber das wars dann auch schon. Niemand anderes hat was davon, dass die Ernte so reich war.
4.) Gottes vernichtendes Urteil
“Du Narr! Heute nacht wird man deine Seele von dir fordern” - heißt es weiter.
Jener Mensch hat nur zum eigenen Vorteil gewirtschaftet - und auf Kosten anderer. Die müssen nämlich mehr für ihr Getreide zahlen, als eigentlich nötig.
Sie bezahlen dafür, dass Getreide zurückgehalten wird.
Nun nützt dem reichen Mann sein Reichtum nicht mehr. Der Mann steht nun vor Gott - vermutlich mit leeren Händen. Keine Schätze im Himmel gesammelt.
Irgendwelche Erben werden sich nun um den Besitz streiten.
Vielleicht solche Erben wie der Typ, der Jesus zur Einleitung die Frage gestellt hatte, siehe Vers 13.
“Hütet euch vor allen Arten von Habgier” sagt Jesus (V.15)
5.) Die heutige Zeit.
Heutzutage sind die Bedingungen viel krasser. Es gab zwar schon im Altertum solchen Spekulationshandel - doch heute geschieht so etwas viel umfangreicher.
Damals hatte man sehr beschränkte Transport- und Lagerkapazitäten. Und Informationen konnten ebenfalls bei weitem nicht so schnell übermittelt werden.
(Trotzdem machte solcher Spekulationshandel schon damals den Leuten zu schaffen.. hab gehört, dass im Talmud z.B. das Horten von Getreide verboten wird. Ebenso der Zwischenhandel mit Grundnahrungsmitteln.)
Heutzutage haben wir Lkws, Containerschiffe, Kühlhäuser, Leichtbaulagerhallen.. usw.. und Telefon, Internet …
Es ist das normalste von der Welt, dass mit Grundbedürfnissen von Menschen Geschäft gemacht wird. Aus Bedürfnissen wird Bedarf gemacht. Dabei geht man über Leichen.
Das ist ziemlich übel. (Beispiele: Getreide, Bohnen, Reis, Wasser, Strom .. sogar mit einzelnen Landeswährungen wird spekuliert.. natürlich auch mit Kaffee.. oder mit Öl.. oder mit Waffen)
Moderne Formen von Habgier sind sozusagen: “Profitorientiert handeln”, “Profitmaximierung”, “einen Markt schaffen”, “Konsum ankurbeln”.. usw..
Das Problem ist, dass Habgier ein wichtiger Wert geworden ist. Ohne Habgier kannst du nicht überleben wird dir suggeriert.
Gottes Reich bauen heißt für mich auch: Globalen Kapitalismus wegrationalisieren. (gruß an Jonathan..)
Bis vor kurzem war es ziemlich klar:
Es gibt Einwegflaschen (pfui) und Mehrwegflaschen (umweltfreundlich).
Früher waren Mehrwegflaschen mit Pfand belegt und Einwegflaschen nicht.
Dann gabs irgendwann das Einwegpfand.
Welches nun noch ausgebaut wurde.. und das ist gut so.
Neulich ist mir folgendes aufgefallen:
Manche Einwegflaschen tarnen sich.. so dass man gar nicht merkt, dass man “Einweg” gekauft hat.. man meinte, man nutzt umweltfreundliche Mehrwegflaschen!
Und das sieht so aus:
Es gibt da einen Anbieter namens PETCYCLE.
Und der macht folgendes:
Man nehme Einwegflaschen. Packe diese aber nicht in Blisterpackungen, sondern in Kästen.
der Kunde denkt “Aha, Kasten. Aha - Mehrweg“.
Ich sage: “Pustekuchen! Stimmt nicht!”
Siehe hier:
Schaut euch ma auf deren Seite um. Die werben mit “ökonomisch - ökologisch - gut”.
Blödsinn!
Sicher ist Einweg-PET besser als Weißblech oder Glas(Einweg).. aber es is immer noch nich so gut wie Mehrweg.
Zumal:
Man erkennt nicht sofort, dass es sich um Einwegverpackungen handelt!
(Lediglich der Kasten ist ein Mehrweg-Produkt)
Auf den Flaschen steht nicht “Einwegflasche” drauf, sondern “Pfandflasche” .
und damit verbindet der Kunde gewohntermaßen “Mehrweg”. Weil früher nur Mehrwegflaschen auch Pfandflaschen waren.
Zumal: nicht mal auf deren Seite kann man sofort erkennen, dass es sich um Einwegverpackungen handelt.
Eh - Leute! Is das nicht ne echt fiese Verarsche?
Ich nenne sowas MOGELPACKUNG.
SAUEREI.
Zum Merken: PETCYCLE = Umweltgewissenverarsche = Einwegflasche.
Und warum ist das so?
Ganz einfach: es geht einfach nur ums Geld.
Siehe diesen Artikel: Deutschland Einwegland (is aber auch nur eine Meldung einer Lobbyseite.. jene wiederum propagieren den “Getränkekarton”)
Was lernen wir daraus?:
Der KapitalismusUnsere feine Marktwirtschaft lässt sich nicht zu mehr Umweltbewusstsein “erziehen”.. Umweltbewusstsein ist nun mal schlecht zu vermarkten. (Geht zwar trotzdem in gewissen Grenzen.. man nennt das “Ökokapitalismus” ,, aber es is nicht die Lösung des Problems)
..kurze Antwort: weil es möglicherweise gar kein Käse ist!
ich kauf ja für unsre Sozialeinrichtung ein..
..unter anderem ab und zu im Großhandel.
Ich bin ein Mensch, der gerne mal in die Zutatenliste von Produkten reinguckt.
Manche Sachen lasse ich danach angewidert im Regal stehen oder stimmen mich nachdenklich.
Nun, ich mach ma ne kleine Serie in meinem Blog.
Heute die erste Folge.
Neulich in der Metro..
auf meinem Einkaufszettel stand unter anderem “Reibekäse”.
Ok. In der Metro oder auch bei selgros oder sonstwo im Großhandel gibts das in praktischen 2kg oder 5kg -Tüten.
Da fällt mein Auge auf einen Beutel mit geriebenem Käse. Die Aufschrift lautete Pizza-Mix. (oder Pizza-Mischung?)
Dacht ich mir - au ja, genau das Richtige zum Überbacken oder für Nudelgerichte..
und billiger als der normale Reibekäse war er auch..
öhm.. bis ich das Kleingedruckte entdeckte..
“50% Käse, 50% auf Pflanzenfettbasis” (und dann ne ellenlange Zutatenliste..)
*blergs*
Nun gut.. hier war ja immerhin noch Käse drin..
Noch besser kommts aber bei nem anderen Anbieter..
“Pizza-Mix” der Gebr.Raadts GmbH Rees. (gibts z.B. auch in der metro-cc ag)
Das Zeug sah 100% wie Reibekäse aus. Hat aber 0% Käse drin..
Hier die Zutatenliste: (hab mir mal den Spaß gemacht, sie abzuschreiben..)
“Pizza-Mix”
Erzeugnis aus Pflanzenfett
25% Pflanzenfett, Stärke, Milcheiweiß, Salz, Schmelzsalz 339, Beta-Carotin E160a.
pfui deibel! *würg*
Beziehungsweise: Beschiß!!!!
Das Zeugs ist nur geringfügig billiger als normaler Reibekäse.
Was ich mich grade frage ist, wie das dann rechtlich aussieht.. Ich geh ma davon aus, dass das Gelumbe in vielen Pizzerien zum Einsatz kommt, einfach, weils billiger ist. Was aber, wenn auf der Karte eigentlich steht “Alle Pizzen mit Tomate, Käse und Gewürzen”..?
Eigentlich könnt ich mir ma nen Spaß erlauben, und bei der nächsten Pizzabestellung fragen, was für eine Käsesorte auf der Pizza ist.. gibts ja einige.. Edamer, Gouda, Emmentaler, Mozzarella…
Augen auf beim Einkauf!
[Fortsetzung folgt...]
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